Pinneberger “Hairspray“-Inszenierung bietet solide Unterhaltung

Pinneberg. Bunt, schrill und unterhaltsam bringt die Pinneberger Musical Company das US-Musical "Hairspray" auf die Bühne. Unter der Regie von Andreas Hettwer poliert das durchweg überzeugende Amateurensemble die starken Seiten des Stücks, eingängige Musik und mitreißende Tanzeinlagen, auf Hochglanz. Die Choreografen Mirka Lindow und Arnfried Oprotkowitz zauberten bei der Premiere mit dem Team eindrucksvolle Tanzbilder auf die Bühne des Hotels Cap Polonio. Gesangschefin Meike Wieckhorst hatte an der Duett- und Chorfront ganze Arbeit geleistet. Die Band kurvte, rockte und schlenderte unter ihrem Chef Till Domidian einfach hinreißend durch die coole Beatlandschaft des Broadway-Erfolgs um den pummeligen Teenager Tracy, die gemeinsam mit ihren farbigen Freunden unbedingt im Fernsehen auftreten möchte und sich dabei mit weißen TV-Zicken und der Polizei anlegt. Wer einen amüsanten Abend erleben möchte, ist bei "Hairspray" genau richtig. Auch wenn die Geschichte, die Anfang der 60er-Jahre in Baltimore spielt, in etwa so viel Tiefgang aufweist wie eine US-Teenie-Seifenoper nach Disney-Schema F.

Dafür entschädigen Glücksmomente wie der schrillste Pas de deux des Abends, wenn sich Maximilian von Arnschink (Wilbur Turnblad) und Sebastian "Gniechel" Christ (seine Gattin Edna) als Eltern der Hauptfigur Tracy anschmachten. Die Szene lebt vom doppeldeutigen Spiel mit der sexuellen Identität des immer von einem Mann gespielten Muttchens Edna. Das Traumpaar Christ/von Arnschink läuft dabei zu urkomischer Hochform auf. Sehenswert sind auch die Einlagen von Esther Olaide Ajewole, die als kämpferische Maybelle Stubbs Schwung in die Teenager-Truppe bringt.

Auch Sara Rosu gibt eine sehenswerte Tracy, die zwar mitunter etwas aufgesetzt naiv daherkommt, aber als funkensprühendes Energiebündel die braven TV-Blondchen der Show blass aussehen lässt. Und die Figur des aalglatten TV-Moderators Corny Collins ist eine Steilvorlage für den Routinier Oprotkowitz.

"Hairspray" läuft noch bis einschließlich Sonnabend, 23. März, täglich im Cap Polonio, Fahltskamp 48. Die Vorstellungen beginnen jeweils um 19.30 Uhr. Karten zu 17 und 13 Euro pro Person gibt es in der Pinneberger Buchhandlung Bücherwurm, Dingstätte 24, und an der Abendkasse.