Die Straßen im Kreis Pinneberg gleichen Rumpel-Pisten, doch aus Geldmangel bleiben fachgerechte Reparaturen der Schlaglöcher aus.

Kreis Pinneberg. Der harte Winter hinterlässt auf den Straßen des Kreises Pinneberg seine Spuren, und zwar in Form von Schlaglöchern. Angesichts der Finanzlage in den Rathäusern fehlt das Geld, die Schäden fachgerecht reparieren zu lassen. Deshalb wird zumeist notdürftig geflickt. Oder die Geschwindigkeit herabgesetzt.

Zum Beispiel auf der L 109 zwischen Seester, Seestermühe und Elmshorn. "Wir haben aufgrund des schlechten Zustands eine Temporeduzierung angeordnet", sagt Kreis-Sprecher Marc Trampe. Zuständig für die Unterhaltung der Straße sei das Land. Trampe: "Die haben signalisiert, dass dort erst mal nichts passiert." Das bestätigt Kai-Uwe Schacht, Chef des Landesbetriebs in Itzehoe. "Es stehen in diesem Jahr leider keine Mittel zur Verfügung. Die Lage des Landeshaushalts ist angespannt, wir müssen die Vorgaben zur Konsolidierung einhalten."

Auch auf der L 105 zwischen Pinneberg und Wedel gilt in Teilbereichen inzwischen Tempo 60. Hier soll Mitte des Jahres eine Komplettsanierung zwischen dem Kreisel am Lehmweg und dem Ortseingang Wedel beginnen. "Die Maßnahme wird vier Millionen Euro kosten, wir sind noch in der Ausschreibung", so Schacht. Daher stehen weder genaue Termine noch die Verkehrsführung während der Bauphase fest.

Änderungen sind auch für die Wittenberger Straße (B 431) in Elmshorn vorgesehen. Vom 21. bis 23. Juni wird die Kreuzung Wittenberger Straße/Hamburger Straße/Lise-Meitner-Straße komplett gesperrt und saniert. In den folgenden sechs Wochen wird der vierspurige Teil der Wittenberger Straße bis zum Ramskamp in zwei Abschnitten saniert. Zunächst der Teil stadtauswärts, anschließend die Gegenrichtung. "Der Verkehr wird jeweils einspurig aufrechterhalten. Wir legen den Termin extra in die Ferien", so Ole Reimer vom Flächenmanagement der Stadt. Die Maßnahme zahlt der Bund, verantwortlich ist der Landesbetrieb.

Er wird vom 24. Juni an im Auftrag der Stadt Elmshorn auch den Ramskamp von der Einmündung Wittenberger Straße bis zum Kreisverkehr bei Kibek grundsanieren. Dort klaffen riesige Löcher. Die Sanierung beinhaltet auch einen Umbau. Die Straße wird im Einmündungsbereich auf fünf Spuren verbreitert. Zwei Abbiegespuren führen künftig von der Wittenberger Straße links in den Ramskamp. Für die Gegenrichtung ist eine Rechts- sowie eine Linksabbiegespur und ein Fahrstreifen für Geradeausfahrer vorgesehen.

"Wir als Kreis sind für 100 Straßenkilometer zuständig", sagt Kreis-Sprecher Marc Trampe. Angesichts der schwierigen Haushaltslage des Kreises seien keine größeren Sanierungen vorgesehen. Auch Birgit Woywod vom Wedeler Fachdienst Bauverwaltung verweist auf die schwierige finanzielle Lage der Stadt. "Wir können momentan die Löcher nur zustopfen." Der Bauhof sei ständig unterwegs, um Schäden auszubessern. Auch in Pinneberg sind größere Maßnahmen aus Geldmangel nicht drin. "Wir können nur flicken", sagt Bauamtsleiter Klaus Stieghorst. Als besondere Problembereiche nennt er Saarlandstraße und Richard-Köhn-Straße sowie den Thesdorfer Weg.