Am 5. Februar eröffnet am Bahnhof die Dienststelle der Bundespolizei. Auch eine Videoüberwachungsanlage ist bereits geplant.

Elmshorn. Die Sicherheit am Elmshorner Bahnhof soll sich 2013 spürbar verbessern. Dazu tragen zwei Maßnahmen bei: Die Polizeipräsenz erhöht sich durch eine eigene Dienststelle der Bundespolizei in Bahnhofsnähe. Zudem geht eine 40.000 Euro teure Videoüberwachungsanlage in der zweiten Jahreshälfte in Betrieb.

Die Räumlichkeiten der Bundespolizei, die für die Sicherheit der Bahnanlagen zuständig ist, sollen am 5. Februar eingeweiht werden. Das bestätigt der CDU-Bundestagsabgeordnete Ole Schröder aus Rellingen, dem als Staatssekretär im Bundesinnenministerium auch die Bundespolizei untersteht. "Mit der verstärkten Präsenz der Bundespolizei am Elmshorner Bahnhof wird die Sicherheit für die Reisenden erhöht. Die Maßnahme ist auch gut für die anderen Bahnhöfe wie etwa Pinneberg, Halstenbek und Wedel, weil die Bundespolizei dort künftig viel schneller präsent ist." Er freue sich, dass die Einrichtung der Dienstsstelle so schnell möglich wurde.

Dies ist der Stadt zu verdanken. Sie kaufte für 60.000 Euro ein Ladenlokal in Bahnhofsnähe, das zuletzt als Kneipe ein zwielichtiges Publikum anlockte. Nachdem die Stadt dem Betreiber wegen zahlreicher Verstöße die Konzession entzog, standen die Räumlichkeiten zuletzt leer. "Die Umbauarbeiten laufen und werden bis Anfang Februar abgeschlossen", sagt Bürgermeisterin Brigitte Fronzek. Die Stadt vermietet die Räume wiederum an die Bundespolizei.

Dort sollen zwei Beamte an vier bis sechs Tagen in der Woche zwischen 16 und 23 Uhr präsent sein. Jeweils am Freitag sowie am Sonnabend sind auch längere Dienstzeiten vorgesehen. "Der Kräfteeinsatz ist abhängig von der polizeilichen Lage und Veranstaltungen entlang der Bahnstrecke", sagt Staatssekretär Schröder.

Mike Schirdewahn, derzeitiger Leiter des Polizeireviers Elmshorn, freut sich über die Unterstützung. "Die Zusammenarbeit mit den Kollegen der Bundespolizei klappt inzwischen reibungslos." Gemeinsam sei es gelungen, die Zahl der Straftaten im Bahnhofsumfeld zu senken. "Es ist ein leichter Rückgang erkennbar." Das sei Folge eines neuen Sicherheitskonzeptes, das seit Anfang 2012 gilt. Kernpunkt ist eine stärkere Präsenz, die Landes- und Bundespolizei gemeinsam stemmen. Lediglich das Delikt Leistungserschleichung stieg sprunghaft an - als Folge verstärkter Kontrollen vor Ort.

"Das Bahnhofsumfeld ist und bleibt einer unserer Einsatzschwerpunkte", so Schirdewahn weiter. Im vergangenen Jahr nahmen die Beamten dort unter anderem 53 Diebstähle, 50 Körperverletzungen und 40 Sachbeschädigungen auf. Schirdewahn: "Jede Straftat ist eine zu viel. Der Bahnhof ist eine Visitenkarte der Stadt. Es darf nicht sein, dass Menschen zu bestimmten Uhrzeiten über den Holstenplatz gehen und sich dort nicht mehr sicher fühlen."

Daher befürworte die Polizei die geplante Videoanlage. Kameras sollen das Geschehen im Bahnhofstunnel und auf dem Holstenplatz aufzeichnen, auch die Umgebung des Tunnels sowie der Bereich der Fahrradständer sollen überwacht werden. Die Kosten in Höhe von 39.541 Euro stehen im städtischen Haushalt, sind jedoch mit einem Sperrvermerk versehen. "Wir erstellen derzeit gemeinsam mit der Polizei und der Datenschutzbeauftragten das genaue Konzept", sagt Bürgermeisterin Fronzek. Läuft alles glatt, sollen die Kommunalpolitiker die Mittel im April freigeben und die Anlage noch dieses Jahr in Betrieb gehen.

Das System der Firma KiwiSecurity Software GmbH macht alle personenbezogenen Bilddateien der Kameras automatisch unkenntlich, die Bewegungen der Personen sind jedoch erkennbar. Sollte ein Zugriff auf die verpixelten Bilder notwendig sein, um eine Straftat aufzuklären, kann dies mit einer Chipkarte erfolgen. Die notwendigen Zugänge sind streng limitiert. Auf diese Weise bleiben die Persönlichkeitsrechte der abgebildeten Personen gewahrt.

Timo Möller, 30, pendelt täglich von Elmshorn nach Hamburg und zurück. "Es passiert schon mal, dass man wegen alter Fahrkarten angesprochen wird, aber die Leute sind meistens friedlich." Die Situation sei gut, störe ihn nicht, sagt er. Am Wochenende allerdings sei die Situation etwas anders. "Das sind dann eher Jugendliche, die sich dann hier aufhalten. Ich finde es hier grundsätzlich nicht unangenehm."

"Mir ist schon aufgefallen, dass die Polizeipräsenz hier verstärkt wurde", sagt Stephan Rielder, 41. Er pendelt von Elmshorn nach Hamburg zur Arbeit. "Die Situation hier ist schon ein wenig besser geworden. Früher haben sich die Betrunkenen viel näher am Bahnhof aufgehalten. Ich würde schon sagen, dass ich mich hier sicherer fühle. Die Polizeidienststelle wird bestimmt auch mit dazu beitragen, dass sich die Menschen hier besser fühlen."