Die Stadt Quickborn und die Landes-Entwicklungs-Gesellschaft erschließen an an der Ecke Bahnstraße/Lerchenweg ein Baugebiet für 500 Bürger.

Quickborn. Die Stadt Quickborn festigt ihren Rang als viertgrößte Stadt des Kreises Pinneberg. Am Mittwoch gaben Bürgermeister Thomas Köppl und Vertreter der Landes-Entwicklungs-Gesellschaft (LEG) den Startschuss für den ersten von vier neuen Bauabschnitten an der Ecke Bahnstraße/Lerchenweg.

Hier im sogenannten "Bermuda-Dreieck" von Quickborn-Heide sollen in den nächsten drei Jahren 170 Wohneinheiten für etwa 500 neue Bürger entstehen. Die LEG hat die 14 Hektar Fläche von fünf Eigentümern erworben und investiert jetzt acht Millionen Euro in den Grunderwerb und die Erschließung. Etwa 130 Einfamilien-, Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhäuser sollen hier bis 2016 errichtet werden.

"Bermuda-Dreieck" hieß dieses landwirtschaftlich genutzte Gebiet zwischen Bahnstraße und Friedrichsgaber Straße viele Jahre deshalb, weil es lange Zeit schwierig war, es zu überplanen, erklärt Friederike Walter, Fachbereichsleiterin für Stadtentwicklung in Quickborn. Erst 2011 traten die ersten drei Eigentümer mit der Bitte an die Stadtverwaltung heran, sie würden es gern mit der LEG in Bauland verwandeln.

Dann ging alles relativ schnell: Die ersten beiden Bauabschnitte sollen noch in diesem Jahr vermarktet und zum Teil schon bebaut werden. Der dritte folgt 2014, der vierte voraussichtlich 2016. "Aber vermutlich geht das alles noch viel schneller", glaubt Bürgermeister Köppl.

Das bestätigen die Aussagen von LEG-Projektleiter Stefan Krohn: "Wir haben bereits eine sehr gute Nachfrage, ohne dass wir groß Werbung gemacht haben." Bauwillige aus Quickborn, dem Umland und sogar aus Hamburg hätten sich bei der Kieler Gesellschaft gemeldet, die aktuell zehn Bauprojekte für 1900 Wohneinheiten vor allem im südlichen Schleswig-Holstein vermarktet.

Mit den anderen Bauprojekten an Himmelmoor und Marktstraße wächst die Stadt Quickborn damit innerhalb von nur sechs Jahren um gut 1000 Leute auf knapp 22.000 Einwohner - ein Plus von etwa 5 Prozent. "Wir wollen aber langsam wachsen", betont Köppl, gibt aber zu, dass zurzeit in Quickborn "heftig gebaut wird". "Wir wollen junge Familien ansiedeln, um unsere Kindergärten und Schulen auszulasten und um die Stadt demografisch fit zu machen für die nächsten 25 Jahre."

Als erstes werden nun 30 Baugrundstücke auf dem 2,5 Hektar großen ehemaligen Maisfeld an der Ecke Bahnstraße/Lerchenweg verkauft. Vor allem Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser sollen hier entstehen. Die Baugrundstücke würden zwischen 550 und 850 Quadratmeter groß sein und 180 Euro je Quadratmeter kosten, sagt LEG-Generalbevollmächtigter Klaus Göttsche

Interessenten könnten sich direkt an die LEG-Zentrale in Kiel wenden, Telefon 0431/546 84 24. Im späteren Verlauf der Bebauung seien an der Ecke Bahnstraße/Friedrichsgaber Straße auch Geschossbauten sowie "nicht störendes Gewerbe" geplant, sagt Fachbereichsleiterin Walter. Dazu zählt sie zum Beispiel kleinere Läden für Fahrradhändler oder Reiterbedarf.

Auch die Quickborner Stadtwerke investieren kräftig in das neue Baugebiet. Knapp eine Million Euro werden in den Bau der Versorgungsleitungen für Wasser, Strom und Gas sowie das Glasfasernetz für schnellstes Internet gesteckt, kündigt Stadtwerke-Chef Panos Memetzidis an. Er hatte mit dem für Rechtsfragen zuständigen Fachbereichsleiter Ulrich Knees im Namen der Stadt den städtebaulichen Vertrag mit der LEG unterzeichnet. Ein kompliziertes Vertragswerk, das aber keine Fragen mehr offen ließe, sagt Köppl.

Besonders attraktiv dürfte dieses sehr verkehrsgünstig gelegene Wohngebiet für jene Menschen sein, die im benachbarten Gewerbegebiet Halenberg arbeiten, vermutet Fachbereichsleiterin Walter. Einige tausend Menschen arbeiten dort für zahlreiche Unternehmen der Dienstleistungsbranche, von denen die Hauptverwaltungen von E.on Hanse und der Comdirectbank mit jeweils rund 1000 Mitarbeitern die größten sind. Es werde aber auch darauf geachtet, dass das neue Wohngebiet reichlich Grün- und Spielflächen erhalte und verkehrsberuhigt bleibe, betont LEG-Chef Wolfgang Weinschrod.