Timo Gronwald und seine Familie haben ihr Grundstück am Rehmen zu Weihnachten in einen hell erleuchteten Zauberwald verwandelt.

Pinneberg. Auch wenn Petrus dem Norden zu Heiligabend bloß Schmuddelwetter beschert - Timo Gronwald und seine Familie aus Pinneberg setzen heute ein unübersehbares Lichtzeichen. Das Gronwaldsche Weihnachtslichterhaus am Rehmen überstrahlt die graue Wetter-Tristesse. Und es wird sicher besonders am 24. Dezember, wie schon während der ganzen Vorweihnachtszeit, wieder viele Schaulustige anlocken.

Punkt 16 Uhr erstrahlt die ganze Pracht von abertausenden Lampen und Lämpchen. Haus und Giebel sind bis 22.30 Uhr illuminiert. Außerdem blinkt, blitzt und leuchtet der ganze Garten. Nicht nur in weißem Licht, sondern auch in Lila, Blau und Pink. Die Arrangements unter dem Titel "Märchenwald" mit mannshohen Kunstschneemännern würden einem kleineren Vergnügungspark zur Ehre reichen.

Sind es inzwischen 12.000 oder schon 14.000 Lämpchen? Timo Gronwald hat aufgehört zu zählen. Ein bisschen in Superlativen schwelgt der Pinneberger schon. Er spricht vom "wahrscheinlich hellsten Haus in Pinneberg seit Jahren". Auf die Frage nach den Kosten des exorbitanten Stromverbrauchs, die ihm sein Lichterhaus Jahr für Jahr beschert, sagt der Software-Entwickler aus Pinneberg: "Die Stromkosten interessieren mich in diesem Fall nicht. Entweder man macht das richtig oder nicht."

Seit 2007 macht er das Einfamilienhaus am Rehmen stets in der Zeit vom 1. Advent bis zum 6. Januar (außer an Silvester) zur leuchtenden Attraktion. Vorher, von 2002 bis 2006, hatte Gronwald das Haus seiner Eltern an der Pinneberger Rabenstraße ins weihnachtliche Licht gerückt. "Ich kann mich an kein Jahr erinnern, in dem ich nicht überlegt habe, was ich verbessern oder verschönern kann, sagt Timo Gronwald. Immer ein bisschen mehr, ein bisschen heller, lautet die Maxime.

Wem das Thesdorfer Weihnachtslichterhaus sehr amerikanisch vorkommt, der guckt genau richtig. Von 1999 bis 2000 war Gronwald während eines USA-Aufenthaltes von der dortigen Weihnachtsbeleuchtung entzückt gewesen. "Ich bin jeden Abend hingegangen und habe mir die Lichterhäuser angeschaut. Mit den Eindrücken bin ich nach Hause gefahren - und mit der ersten Lichterkette, die heute noch im Einsatz ist." Natürlich gehörte Gronwald zu denen, die alljährlich zur Niendorfer Straße in Hamburg-Lokstedt pilgerten, wo das, inzwischen verkaufte, Weihnachtslichterhaus des Ehepaares Ahlfeld mit bis zu 25.000 Lämpchen bundesweit für Furore sorgte.

Auch die genau Zahl der eigenen Lichterketten, die mehr als 15 große Umzugskartons füllen, kennt Gronwald nicht (mehr). Das Beleuchtungsmaterial füllt fast eine ganze Garage. In den Keller passt sie nicht - denn da steht bereits Gronwalds Sammlung von Flipperautomaten.

Der Aufbau des Lichterspektakels am Rehmen dauert annähernd vier Wochen. Bis zu viermal pro Woche treffen sich Timo und sein Vater Wolfgang Gronwald. 80 Steckdosen kommen zum Einsatz, außerdem spezielle Transformatoren. Beim Erklimmen des Giebels mit langen Leitern hilft ein befreundeter Gartenbauer.

Ärger mit den Nachbarn wegen des wahren Lux-Overkills gibt es laut Timo Gronwald nicht: "Es kommen keine negativen Stimmen. Und alle Kinder können gar nicht genug bei uns gucken." Vielmehr motiviert das leuchtende Beispiel offenbar andere: Am Rehmen sind zwei weitere Wohnhäuser außerordentlich aufwendig beleuchtet.

Gronwalds ganzer Stolz sind die sogenannten Icicles, die er aus den USA importiert hat. Diese Icicles ("Eiszapfen") bescheren dem Betrachter eine Art Lichttropfen-Effekt. Zudem gibt es Figuren, die sich bewegen und musikalische Gimmicks. Die Gronwalds sind stets auf der Suche nach neuen Ideen für neue Lichteffekte. "Wir durchstöbern das Internet, fahren auf viele Weihnachtsmärkte", sagt Timo Gronwald, "der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt." Sein ganz großer Traum ist, dass in Zukunft eine Eisenbahn durch den "Märchenwald" fahren könnte: "Das sollte gerade für die Kinder ein Traum sein."