Quickborn feiert Richtfest der Altbausanierung der Comeniusschule. Aula wird im Herbst fertig. Nach Ostern werden alte Klassenräume genutzt.

Quickborn. Das Dach ist dicht, der Bau gerichtet, die Schadstoffe entsorgt. Die Sanierung des Altbaus der Comeniusschule, der früheren Heinrich-Hertz-Realschule, in Quickborn nimmt Formen an. Nach Ostern 2013 sollen die Regionalschüler, die seit Sommer 2011 nur im Neubau unterrichtet werden konnten, die ersten Klassenräume darin nutzen können. Die Aula werde aber frühestens zum Eulenfest im September danach fertig gestellt sein, kündigt Projektleiter Ralf Gercken an. Solange müssen sich die Theater- und Musikgruppen, vor allem die Speeldeel und die Freunde der Kammermusik, die hier jahrzehntelang ihre Stücke geprobt und aufgeführt haben, noch gedulden müssen.

Ursprünglich sollte die alte Heinrich-Hertz-Schule erst in zwei Jahren saniert werden als Abschlussprojekt des großen Schulbauprogramms, in das die Stadt Quickborn seit 2007 rund 40 Millionen Euro investiert hat. Allein das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium wurde für 17 Millionen Euro neu- und umgebaut, zwei neue Sporthallen für knapp acht Millionen Euro errichtet, ein Neubau für die jetzt 810 Regionalschüler der Comeniusschule für fünf Millionen Euro realisiert. Dann sollte ursprünglich das Schulzentrum mit dem Elsensee-Gymnasium und der ehemaligen Heidkamp-Realschule drankommen, wofür 4,2 Millionen Euro eingeplant waren. Bis auf drei Klassen sind die Realschüler vom Heidkamp inzwischen in die Comeniusschule umgezogen.

Doch plötzlich musste die Sanierung des Altbaus am Freibad vorgezogen werden, die nun rund 6,5 Millionen Euro gekostet hat. Eine stolze Summe für so "ein relativ kleines Gebäude", sagte Bürgermeister Thomas Köppl jetzt während des Richtfestes.

Das völlig marode Dach und die Statikprobleme der Schulaula warfen auf einmal den im Jahr 2005 ausgearbeiteten Zeitplan des Schulbauprogramms über den Haufen. Kurz vor Weihnachten 2009 musste die Aula der damaligen Realschule komplett gesperrt werden. Das Holz des 26 Meter langen Hauptträgers, der das 400 Quadratmeter große Dach stützte, begann sich zu zersetzen. Bis zum Frühjahr 2010 konnten die Stützbalken gesichert und die Aula zunächst wieder freigegeben werden. Doch die Übergangsfrist lief Mitte 2011 aus. Die Stadt habe schnell handeln müssen, erklärt Gercken die Vorgeschichte. Somit mussten die Oberschüler des Elsensee-Gymnasiums zu Gunsten der Regionalschüler in der Ortsmitte auf neue Räumlichkeiten warten. Ende 2013 seien sie an der Reihe.

Die Sanierung des Altbaus der inzwischen in Comeniusschule umbenannten Regionalschule erwies sich allerdings aufwendiger als gedacht. Zahlreiche Schadstoffe entdeckten die Bauarbeiter. Sie mussten saniert werden, zählte Bürgermeister Köppl während der Richtfeier auf: Asbest, PCB, PAK und Holzschutzmittel wie Lindan. Die elektrischen Leitungen des 44 Jahre alten Gebäudes entsprachen nicht mehr den heutigen Vorschriften. Die Wände waren zum Teil nur mit Zeitungspapier isoliert. Und neben den statischen Problemen der Aula erforderten die Erneuerung der Lüftungsanlage und des Brandschutzes sowie die Berechnung der Akustik zusätzlichen Aufwand.

Das Ziel aller Maßnahmen sei es jetzt gewesen, das neue Dach bis zum Wintereinbruch schließen zu können, stellte Köppl dar. So kam der Schneefall zu Beginn des Monats den Quickborner Schulbauern etwas zu früh. Doch dank der Handwerksbetriebe, die vollen Einsatz gezeigt und Schlechtwetter-Regelungen außer Acht gelassen hätten, sei dies nun gelungen. "Die Maurer mussten zeitweise bei minus 13 Grad arbeiten. Das war eine heikle Geschichte."

Während die Aula aber erst wieder zum Eulenfest im September 2013 freigegeben werden könnte, sollen die 14 vollständig sanierten Klassen- und Fachräume, die jetzt eine Größe von 60 Quadratmetern haben und deren Einrichtung noch einmal 130.000 Euro kostet, in dem zweigeschossigen Gebäude nach den Osterferien benutzbar sein, kündigt Projektleiter Gercken an. Er warnt: "Das ist aber ein ganz enger Zeitplan."