SPD und CDU entscheiden sich dafür, das alte Verwaltungsgebäude zu verkaufen. Neubau soll 15,8 Millionen Euro kosten.

Elmshorn. Nach der SPD spricht sich nun auch die Elmshorner CDU für einen Neubau des Rathauses und damit gegen die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Verwaltungsgebäudes in der Innenstadt aus. FDP und WGE/Die Grünen plädieren dagegen für eine Sanierung. Laut einem Gutachten sind die Kosten für beide Lösungen nahezu gleich. Ein Neubau soll 15,8 Millionen Euro kosten.

Wenn die endgültige Entscheidung am 6. Dezember im Stadtverordnetenkollegium fällt, verfügt die große Koalition aus SPD und CDU über eine breite Mehrheit. "Auch wenn die Entscheidung in unserer Fraktion sehr knapp ausgefallen ist, werden wir geschlossen für den Neubau stimmen", sagt CDU-Fraktionschef Andreas Hahn. Es sei Tradition, dass der unterlegene Teil die Mehrheitsentscheidung mittrage und nach außen vertrete. Auch SPD-Fraktionschef Ulrich Lenk sieht die Reihen in seiner Fraktion als geschlossen an. "Bei uns ist die Entscheidung sicher nicht so knapp ausgefallen wie in der Union."

CDU und SPD sind sich einig, dass ein Neubau im Sanierungsgebiet Krückau/Vormstegen erfolgen soll. "Das wird die Initialzündung für das Areal sein und weitere private Investitionen nach sich ziehen", so Lenk und Hahn übereinstimmend. Für die SPD, so Lenk weiter, habe der Wunsch der Mitarbeiter, die sich mit überwältigender Mehrheit für einen Neubau aussprachen, oberste Priorität. Für CDU-Mann Hahn ist mitentscheidend, dass bei einer Sanierung und gleichzeitigen Erweiterung des Rathauses kein Platz für ausreichend Parkraum gewesen wäre. "Die Mitarbeiter hätten dann gleich zweimal umziehen müssen."

Silke Pahl, neue Fraktionsvorsitzende von WGE/Die Grünen, befürchtet erhebliche Mehrkosten. "Die Kosten für eine Sanierung sind mehrfach untersucht worden, dort müssen wir nicht mit Überraschungen rechnen. Beim Neubau liegt uns eine Kostenschätzung für einen Zweckbau vor. Um den neuen Stadtteil zu beleben, wird ein deutlich attraktiveres Gebäude benötigt, was erheblich teurer wird." Auch FDP-Fraktionschef Jens Petersen spricht von deutlichen Mehrkosten - und von Verantwortung für den denkmalgeschützten Altbau. "Die öffentliche Hand verlangt von Privatleuten, den Denkmalschutz zu befolgen. Da muss die Stadt mit gutem Beispiel vorangehen." Pahl und Petersen eint die Befürchtung, dass der Altbau zu einer denkmalgeschützten Ruine im Zentrum der Stadt wird.

"Wir müssen mit allen Mitteln versuchen, eine neue Nutzung für das jetzige Rathaus zu finden", sagt CDU-Mann Hahn. Ein Neubau werde frühestens in vier bis fünf Jahren fertig sein. "So lange haben wir Zeit, das Gebäude zu vermarkten." Sollte sich bis dahin kein Käufer finden, wäre ein Abriss denkbar. "Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Lösung finden, die nicht Abriss heißt", sagt Bürgermeisterin Brigitte Fronzek. Sie sei sehr froh über die bevorstehende Entscheidung pro Neubau. "Das ist zukunftsweisend für die Stadt."