Der Rock 'n' Roller John Barron eröffnet an diesem Sonnabend die neue Elmshorner Konzertreihe “Flamme NightLive“.

Elmshorn. Eigentlich wollte Maik Sbresny keine Konzerte mehr veranstalten. Der Elmshorner, der unter anderem zehn Jahre lang die "Nacht der Gix" organisiert hat, arbeitete schon Mitte der Neunziger als Veranstalter und weiß, wie schwer das Geschäft ist. "Es ist einfach zu risikoträchtig. Gerade in Elmshorn, das ist wie Aktien kaufen", sagt er. Doch ganz ohne Konzerte mag Sbresny auch nicht sein. Mit einer neuen Reihe namens "Flamme NightLive" wird er deshalb doch wieder aktiv. Sie startet am Sonnabend, 3. November, in der Elmshorner Bar "Flamme" am Flamweg 12.

"Sinan Kaz, der Besitzer der Flamme, sprach mich eines Tages an, weil er etwas Leben in seinen Laden bringen wollte", sagt Sbresny. "Ich habe ihm zunächst davon abgeraten. Letztlich motivierte mich aber der Gedanke, ein kleines Stück Live-Musik in Elmshorn zu erhalten." So erarbeitete Sbresny das Konzept der "Flamme NightLive". Jeden ersten Sonnabend im Monat gibt es dort Live-Musik in gemütlicher Club-Atmosphäre, Karten kosten zehn Euro. Für das Auftaktkonzert am 3. November lud Sbresny mit John Barron einen alten Bekannten ein. "Mir war klar, dass die erste Veranstaltung ein Erfolg sein muss", sagt er. "Da kam mir sofort John Barron in den Kopf. Er hat im vergangenen April das erste Mal seit 13 Jahren wieder in Elmshorn gespielt, und die Leute standen Schlange."

Barron gilt als Elvis von Elmshorn, spätestens seit 2007, als er in dem Film "Der Deichking" einen Landwirt spielte, der großer Elvis-Fan ist. "Seitdem habe ich diesen Spitznamen weg", so Barron. "Aber das finde ich nicht schlimm. Der Film war ja lustig und außerdem bin ich Elvis-Fan, seit ich acht war." Damals sah John Barron im Fernsehen einen Film über den King of Rock 'n' Roll. "Danach habe ich mir eine Gitarre gewünscht. Es folgte die erste Elvis-Platte und mit neun oder zehn hatte ich meine erste Band", erinnert er sich. "Mittlerweile bin ich 47 Jahre alt, das heißt nächstes Jahr habe ich Jubiläum, 40 Jahre Rock 'n' Roll. Ich singe einige Elvis-Lieder also schon länger als er selbst."

Doch damit nicht genug, Barron hatte inzwischen auch die Ehre mit einigen von Elvis' Musikern zusammenzuarbeiten, darunter Scotty Moore, Gitarrist und erster Manager von Elvis. "Mittlerweile sind wir sogar befreundet", so Barron. "Ende vorigen Jahres waren wir mit der ganzen Band in Memphis und haben auf Scottys 80. Geburtstag gespielt. Da hatte ich dann auch die Ehre, vor Elvis' Frau Priscilla zu spielen." Und wie hat es ihr gefallen? "Gut. Wir haben viele Balladen gespielt."

Ein ganz besonderes Konzert erwartet auch die Besucher der Flamme. Dort wird Barron, der neben eigenen Stücken auch Elvis-Klassiker verspricht, ohne Band und elektronische Verstärker auftreten. "Das habe ich erst zwei- oder dreimal in meinem ganzen Leben gemacht", sagt er. "Das ist total persönlich, so eine Art Wohnzimmeratmosphäre."

Auffallend ist, dass Sbresny nach Julia Fohreva mit ihrer Jazz-Reihe in der Pinneberger Remise und dem vom Uetersener Taps und Stage Guitar organisierten "Friday Musik Network" bereits der dritte ist, der 2012 im Kreis Pinneberg mit einer neuen Konzertreihe an den Start geht. Gründe dafür gibt es in seinen Augen mehrere. "Zum einen sollen die Gema-Gebühren für kleine Clubs in Zukunft günstiger werden, zum anderen hat sich der Markt geändert, Künstler verdienen mittlerweile mehr Geld durch Konzerte als CD-Verkäufe", so Sbresny. "Hoffentlich ist all das für die Zukunft richtungsweisend."