Erntedankumzüge, Apfelfeste und Shopping-Sonntag: In der Region zog es am Wochenende Tausende Menschen auf die Straßen.

Kreis Pinneberg. Kunst, Kultur und Kommerz: Am Wochenende war im Kreis Pinneberg für jeden Geschmack das passende Fest verfügbar. Kunstvoll geschmückte Wagen und Menschen in historischer Tracht gab es bei mehreren Erntedankumzügen zu bewundern, die größten fanden gestern in Pinneberg-Waldenau und Holm statt. Für kulturelle Darbietungen und kommerzielle Angebote standen die Apfelfeste in Rellingen und Uetersen. Wer noch mehr Kommerz wollte, konnte am verkaufsoffenen Sonntag in Elmshorn sowie in Uetersen nach Herzenslust shoppen.

In Rellingen strahlte Bürgermeisterin Anja Radtke beim Anschnitt des Apfelkuchens. "Ich freue mich, dass diesmal auf den Bieranstich verzichtet wurde. Das Kuchenanschneiden ist ungefährlicher." Als klare Sieger beim traditionellen Tauziehen ging die Mannschaft der Bäckerei Schlüter hervor, deren Teammitglieder die Bezirksschornsteinfeger dreimal hintereinander bezwangen. 136 Kinder im Alter zwischen zwei und fünf Jahren wetteiferten beim Bobbycar-Rennen miteinander. Und der erste Rellinger Familienlauf zählte 40 Teilnehmer, beim Schülerlauf wirkten 30 Läufer mit.

In Uetersen beging Bürgermeisterin Andrea Hansen gemeinsam mit ihren Kollegen aus den umliegenden Gemeinden, der Apfelkönigin Catrin Körner und der Uetersener Rosenkönigin Katharina I. gestern um 12 Uhr den traditionellen Apfelanbiss. "Der Apfel schmeckt gut", sagte die Apfelkönigin. "Er ist süß, säuerlich und knackig." Die Bürgermeisterin lobte die Kooperation der Organisatoren und hob besonders die Fußgängerzone als Mittelpunkt der Stadt hervor. "Wir haben wirklich Glück mit dem Wetter", sagte Andrea Hansen. "Bei solchen Festen zeigt sich Uetersen von seiner besten Seite. Hier geht es nicht nur ums Einkaufen, sondern darum, zusammenzukommen, zu klönen und etwas zu erleben." Es sei ein sehr buntes, vielfältiges Fest, sagte Hansen.

In Holm kamen die Erntewagen um 13 Uhr ins Rollen. Beim traditionellen Erntedankumzug durch die Straßen der Gemeinde säumten viele Zuschauer die Route. Gleich drei Musikzüge aus Moorrege, Holm und Schenefeld sorgten für Unterhaltung. Das Motto "Alt trifft neu oder heute und früher" spiegelte sich in den Erntewagen wieder. Besonders die historischen Arbeitsgeräte kamen bei den Besuchern gut an. "Die Wagen waren sehr schön und mit viel Liebe dekoriert", sagte Renate Krey, 75, die mit dem Wedel-Schulauer Wanderverein zu Fuß aus Wedel nach Holm gekommen war. "Wir kommen jedes Jahr immer gern hierher."

Rosi Lange, 71, sagt: "Hier wird einem bewusst, dass Erntedank ist. Die Holmer stehen hinter diesem Umzug, das zeigt auch die fröhliche Atmosphäre." Der zehn Jahre alte Max war mit seiner Oma nach Holm gekommen. "Ich war schon einmal hier, aber da hat es geregnet", sagt er. Besonders gut haben ihm die Wagen der Holmer Landfrauen und die Einräder gefallen. Siegrid Ebert, 68, aus Wedel musste ihren Enkel Max aber nicht überreden, noch einmal mit nach Holm zu kommen. "Die Süßigkeiten sind Ansporn genug."

Viele Bonbons flogen auch von den Festwagen in Pinneberg-Waldenau ins Publikum. Dort säumten tausende Menschen die Straßen, als sich die mehr als 60 Erntewagen, Fußgruppen und Spielmannszüge auf die 6,2 Kilometer lange Strecke machten. Der Umzug mit 400 aktiven Teilnehmern wurde wie immer angeführt von dem Wagen mit der Erntekrone und der Kutsche des Bauernpaares nebst Tochter, die in diesem Jahr von Kai Ellerbrook, Imke Jaacks und Jacquline Fehre dargestellt wurden.

Bereits am Freitagabend hatte die Bürgerversammlung traditionell das Erntedankwochenende eröffnet. Der amtierende Bürgermeister Klaus Seyfert (CDU) diskutierte eine Stunde lang mit den Waldenauern, dann war schon Schluss. "Früher ging das länger. Aber aktuell haben wie keine strittigen Themen", sagt Jürgen Hilbers, Vorsitzender des Bürgervereins Waldenau-Datum, der das Fest organisiert. Hilbers freute sich besonders darüber, dass mehrere Musikgruppen aus Skandinavien den Weg nach Waldenau gefunden haben. "Sehr gut besucht war auch das Volkstanzfest am Sonnabend. 200 Aktive sind im voll besetzten Festzelt aufgetreten."