1907 eröffnete der Bauernsohn Claus Dölling eine kleine Schlachterei am Sandkamp in Elmshorn

Elmshorn. Es fing alles ganz klein an: Er hatte eine Kuh geerbt, etwas Geld mit auf den Weg bekommen und einen Laden samt Schlachtraum zur Verfügung. Das war 1907 die Ausgangslage für den Bauernsohn Claus Dölling mit seiner kleinen Schlachterei am Sandberg in Elmshorn.

Dölling hatte offenbar klare Vorstellungen, wohin die Reise gehen sollte. Schon zwei Jahre später schlachtete er 80 Schweine pro Woche. Claus Dölling kurbelte einen Versandhandel für hausgemachte Mettwurst, Speck und Schinken an. So kamen Holsteiner Wurst- und Fleischwaren nach Berlin, Leipzig, Königsberg und Dresden.

1936 richtete er in Heist eine eigene Schweinemästerei für 1000 Tiere ein. Und ein weiteres Jahr später gab es eine kleine „Revolution“: Dölling stellt einen Teil seiner Produktion auf Konservenware um. Damit konnte er auf Lager produzieren und auch über weite Distanzen versenden.

Mit der zweiten Dölling-Generation, den Söhnen Claus und Carl Dölling, begann ab 1952 die internationale Ära: Sie lieferten Holsteiner Wurstwaren nach England, Amerika, Venezuela und Argentinien. Am Firmenstandort hatten sie es allerdings nicht leicht: Die Schweinemästerei wurde von der Maulund Klauenseuche heimgesucht – und 1962 setzte die große Sturmflut den Betrieb komplett unter Wasser.

1970 wurde die Produktionsstätte am Sandberg mit Klima-Kaltrauchanlagen auf den neuesten Stand gebracht. Zwei Jahre später übernahmen die Enkel des Firmengründers, Claus und Peter Dölling, als dritte Generation die Firmenleitung. Mit inzwischen 75 Mitarbeitern erwirtschaften die Brüder zehn Millionen D-Mark jährlich.

Der Aufwärtstrend war ungebrochen: 1974 kam die Wurst bei Dölling auch in die Tüte. Eine Vakuumverpackung erhöhte Haltbarkeit und Frische. Neu war seit dieser Zeit das Schiff als Dölling-Markenlogo. Der Umsatz stieg auf 30 Millionen D-Mark.

Der Erfolg erforderte Größe: 1982 bezog Dölling seinen heutigen Standort am Fuchsberger Damm in Elmshorn. Auf 13 000 Quadratmetern bebauter Fläche erzielte das Unternehmen mit 117 Mitarbeitern 50 Millionen D-Mark Umsatz. 1999 übernahm Dölling seinen größten Mitbewerber „hareico“ mit Standorten in Halstenbek und in Lübz. Die Unternehmensgruppe heißt seither Döllinghareico.

2003 ging mit Ole Dölling die vierte Generation an den Start. Zunächst übernahm er Verantwortung für die Qualitätssicherung, für die Produktion und die Materialwirtschaft. 2007 feierte Döllinghareico das 100-jährige Firmenjubiläum. Seit 2008 ist Ole Dölling Geschäftsführender Gesellschafter. Heute beschäftigt das Unternehmen an den Standorten Elmshorn und Lübz („Mecklenburger Wurstspezialitäten“) 320 Mitarbeiter.