Unternehmer stehen als Auftraggeber in der Pflicht

Kreis Pinneberg. In einigen Branchen wie Lebensmittelindustrie oder Drogerien werden die Löhne gedrückt, indem Werkverträge missbraucht werden. "Beispielsweise sind die Beschäftigten, die in Drogerien oder Supermärkten Regale auffüllen oft nicht dort angestellt. Sie arbeiten für Dienstleister, mit denen die Unternehmen Werkverträge abschließen. Leider ist das oft die neue Masche, Löhne zu drücken. Das ist nicht in Ordnung", kritisiert Ute Gruchot, Kreisvorsitzende der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) Pinneberg. Sie warnt vor Lohndumping durch den Missbrauch von Werkverträgen.

Werkverträge ermöglichen Arbeitsteilung: Betriebe vergeben einzelne Aufgaben, etwa Gewerke, an spezialisierte Dienstleister. Diese führen derartige Aufgaben mit eigenem Personal und eigenen Arbeitsabläufen aus. Laut DGB werden so tariflich entlohnte Stamm-Jobs verdrängt. Die Beschäftigten der Dienstleister verdienen meist weniger als Stammkräfte, obwohl sie oft wie die reguläre Belegschaft in Arbeitsabläufe eingebunden sind. Hinzu kommt, dass Werkverträge dazu dienen können, unerlaubte Leiharbeit oder Scheinselbstständigkeit zu tarnen.

Die CDA fordert strengere Kontrollen und ein höheres Problembewusstsein bei den Unternehmen. "Wir wollen, dass Beschäftigte anständig bezahlt und sozial gut abgesichert werden. Wer Werkverträge missbraucht, um Löhne zu drücken, schadet unserer sozialen Marktwirtschaft", sagt Gruchot.