Für den freiwilligen sozialen Dienst ab August 2012 sind in Elmshorn, Quickborn und Appen noch Plätze frei. Es werden dringend Helfer benötigt.

Kreis Pinneberg. Die Förderschulen im Kreis Pinneberg schlagen Alarm. Es fehlen den Bildungseinrichtungen für Schüler mit höherem Förderbedarf zum 1. August dieses Jahres freiwillige Menschen, die ein soziales Dienstjahr an der Schule machen möchten. In Elmshorn, Quickborn und Appen-Etz sind noch Plätze für diesen freiwilligen Dienst frei, die mit 330 beziehungsweise 386 Euro (Quickborn) honoriert werden.

"Das ist eine sehr spannende und vielseitige Aufgabe", wirbt Kreissprecher Marc Trampe für diese Arbeit.

+++ Wer sucht eine Stelle für ein Freiwilliges Soziales Jahr? +++

Das kann Giuliana Reder aus Norderstedt nur bestätigen. Ein Jahr lang hat die 20-Jährige nun die 13 Lehrkräfte am Förderzentrum der Ernst-Barlach-Schule in Quickborn im Unterricht und bei der Schularbeitenbetreuung unterstützt. Sie hat sich vor allem um jene Kinder besonders gekümmert, die eine intensivere Betreuung brauchten, ihnen beim Rechnen, Lesen, Schreiben geholfen, mit ihnen zu Mittag gekocht, beim psychomotorischen Turnen Beistand geleistet, die Hilfestellung bei den Hausaufgaben gegeben und die Lehrer bei ihrer Arbeit unterstützt.

"Das hat mir unheimlich viel Spaß gemacht", sagt Giuliana Reder. "Der Umgang in der Förderschule ist ein ganz anderer als an einer Regelschule" hat die junge Frau am meisten überrascht. "Hier gehen die Lehrer viel freundlicher, offener und interessierter mit den Schülern um, als ich es während meiner Schulzeit erlebt habe."

Die neue Aufgabe an der Förderschule hätte auch beinahe ihren Berufswunsch bestimmt, erzählt die FSJlerin freimütig. "Ich überlegte, ob ich nicht auch Sonderpädagogik studieren soll." Doch dann musste sie feststellen, dass dafür an den Universitäten ein Notendurchschnitt von 1,7 bis 1,9 verlangt würde. "Dieser Numerus Clausus war eindeutig zu hoch für mich", sagt sie. Nun werde sie erst einmal eine kaufmännische Ausbildung machen.

An der Ernst-Barlach-Schule wird man sie vermissen. Schulleiterin Frauke Mailänder ist sehr zufrieden mit ihrer jungen Mitarbeiterin. "Giuliana ist immer sehr offen mit den Kindern umgegangen und war stets hilfsbereit." Diese Aufgabe sei etwas für junge Leute, die aber schon das 18. Lebensjahr vollendet haben sollten, sagt Mailänder. Sonst sei der zeitliche Abstand zu den Schülern zu gering, was Autoritätsprobleme aufwerfen könnte. "Wir brauchen jemanden, der mit Menschen umgehen kann und ein offenes Ohr für Kinder hat." Die Zeugnis-Zensuren spielten dabei nur eine untergeordnete Rolle.

Die Arbeitszeit sei täglich von 8 bis 16 Uhr, da die Barlach-Schule eine offene Ganztagsschule ist. An der Schule werden zurzeit 35 Schüler der Klassenstufen drei bis neun in vier Lerngruppen unterrichtet.

Die Betreuung erfolgt jahrgangsübergreifend. Die Lehrer kümmerten sich zudem um Förderschüler in den Grundschulen in Hasloh und Bönningstedt. Während in Quickborn ein neuer FSJler gesucht wird, stehen in Elmshorn und Appen jeweils sechs Plätze zur Verfügung, sagt Kreissprecher Trampe.

"Die Aufgaben an den Förderschulen sind breit gefächert. Zu den Tätigkeiten zählen die Schülerbeförderung, Unterrichtsbegleitung und Unterstützung der Schüler." Gesucht würden Männer und Frauen jeden Alters nach Erfüllung ihrer Schulpflicht, die sich im sozialen Bereich für andere Menschen engagieren möchte. Eine fachliche Anleitung und individuelle Betreuung der Freiwilligen ist in den Schulen durch Seminare und Fortbildungen gesichert. Anmeldungen und nähere Informationen dazu gibt es bei der Stadt Quickborn (Burkhard Arndt, Fachbereich Bildung, Telefon: 04106/61 12 41) und dem Kreis Pinneberg (Siegfried-Bruno Retzke, Telefon: 04101/45 02 33 20) sowie der Heidewegschule (04101/595 63) und der Raboisenschule (04121/4916 90).