Busgesellschaft will Schwarzfahrerquote auf ein Minimum senken

Kreis Pinneberg/Hamburg. Mit einer neuen Offensive will die Pinneberger Verkehrsgesellschaft, die zum Hamburger Verkehrsverbund (HVV) gehört, die Schwarzfahrerquote massiv senken. Seit gestern dürfen alle Fahrgäste in Bussen nur noch vorne einsteigen und müssen ihre Fahrkarte beim Busfahrer vorzeigen. Betroffenen sind von dieser Regelung etwa 60 Busse der PVG im Kreis. "Wir haben bei unseren Pilotprojekten in Harburg und Bergedorf gute Erfahrungen gemacht und hoffen, so deutlich mehr Geld einzunehmen", sagte Kay Goetze, PVG-Pressesprecher.

Bisher entgehen den Verkehrsbetrieben im HVV, die jetzt gemeinsam das neue System einführen, jedes Jahr 24 Millionen Euro an Ticketgeldern durch Schwarzfahrer. Auch die Befürchtung, es komme im Berufsverkehr durch das neue Nadelöhr zu Behinderungen, hätten die Pilotprojekte und der erste Tag gestern widerlegt. Die Busfahrer wurden für den Einstieg in das Projekt geschult. Um den Umstieg zu vereinfachen, waren gestern auch Serviceteams in Pinneberg, Wedel und Elmshorn unterwegs, um die Fahrgäste zusätzlich zu Flyern und Durchsagen in den Bussen über die neue Regelung zu informieren. Befreit von der neuen Regelung sind Menschen mit Rollatoren, Kinderwagen und Rollstühlen.

Zusätzlich zu der neuen Einsteigeordnung haben die Verkehrsbetriebe die Zahl ihrer Fahrkartenkontrollen in den Bussen um 50 Prozent erhöht. In Bergedorf führte das zu einer Senkung der Schwarzfahrerquote von 4,8 auf nur noch 1,9 Prozent.