Vier Hamburger Architekten gewinnen Ausschreibung. Alle Nutzungen werden unter einem futuristischen Glasdach untergebracht.

Elmshorn. 24 Konzepte sind für die Umgestaltung des Elmshorner Bahnhofs eingegangen. Von einem Entwurf war die städtische Jury des Architektenwettbewerbs Europan sofort elektrisiert: "X-Change" heißt die Arbeit der vier Hamburger Christian Dirumdam, Christian Dahle, Timo Heise und Simon Martin Ranzenberger. Der Begriff steht für die Verknüpfung der Verkehrsträger Bahn, Bus, Fußgänger, Rad- und Autofahrer - und bietet eine spektakuläre, hochmoderne Architektur zu bezahlbaren Preisen!

Folgerichtig gewann diese Arbeit der vier Architekten, die alle für das renommierte Hamburger Büro Gerkan, Marg und Partner tätig sind, den mit 12 000 Euro dotierten ersten Preis des Europan-Wettbewerbes (siehe Info-Kasten). "Der Elmshorner Bahnhof hat überregionale Bedeutung, da wollten wir etwas haben, das optisch herausragt", so Silke Faber, die Leiterin des Amtes für Stadtentwicklung. Und: Gegenüber den anderen eingereichten, erheblich schlichteren Varianten sei die Arbeit der Hamburger Architekten sogar günstiger umsetzbar.

Die Pläne sehen vor, anstelle des jetzigen Busbahnhofs (ZOB) ein Parkhaus zu bauen. Der ZOB selbst wird an die Gleise verlegt. Der Clou: Zwischen der Schulstraße und der Königstraße wird sich ein gezacktes gläsernes Dach an den Gleisen entlang ziehen, so dass alle trockenen Fußes zu Bahn und Bus gelangen können. Und: Quasi in die Stützen des Daches werden kleine, gläserne Gebäude integriert - ein Restaurant (etwa das Ochi's), ein Kiosk, das Reisezentrum sowie die Fahrradwerkstatt. "So viel Nutzfläche brauchen wir ja nicht", so Faber. Das Parkhaus werde optisch an den Glaskomplex angepasst. Das jetzige Bahnhofsgebäude muss weichen. Die vorhandenen Unterführungen zu den Gleisen bleiben dagegen erhalten und sind in das Konzept integriert. "Daher sind die Kosten geringer als bei den anderen Entwürfen", so Faber. Der Holstenplatz könnte als "Shared Space" genutzt werden, wo alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt wären.

Silke Faber hebt auch die hervorragende Anbindung des Bahnhofs an die Innenstadt hervor. Er werde dank seiner markanten Form künftig bereits aus der Fußgängerzone wahrgenommen. Und zwar Tag und Nacht - so sollen die Dächer im Dunkeln besonders illuminiert werden.

Als nächster Schritt wird der Siegerentwurf im Februar der Politik vorgestellt. Die Kommunalpolitiker müssten dann beschließen, einen Rahmenplan aufzustellen und die Wettbewerbsgewinner mit der Umsetzung zu beauftragen. Die genauen Kosten stehen noch nicht fest. Die benötigten Flächen gehören der Bahn, der Stadt sowie privaten Eigentümern. "Wir sind mit allen im Gespräch", betont Faber. Später müsse entschieden werden, wer welchen Anteil der Kosten übernimmt. Auch stünden Fördermittel bereit.