Depressionen und Angstzustände sind immer noch Beschwerden, über die häufig nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen wird.

Schenefeld. Diese Erfahrung haben Ingrid Köhler-Krüger von der Schenefelder Sozialberatung und Kerstin Kreuzhage von der zentralen Selbsthilfe-Kontaktstelle des Deutschen Roten Kreuzes gemacht. Doch mit einer Tabuisierung kann den Betroffenen nicht geholfen werden. Das weiß Martina Höge aus eigenem Erleben. Sie leitet in Schenefeld die Selbsthilfegruppe für Menschen mit Depressionen und Ängsten.

Gemeinsam wollen die drei Frauen dafür sorgen, dass sich Menschen mit derartigen Beschwerden zu ihrer Krankheit bekennen und sich in der Selbsthilfegruppe oder von der Sozialberatung helfen lassen. Bereits seit 2007 gibt es in Schenefeld diese Einrichtung. Gegenwärtig stehen noch einige freie Plätze zur Verfügung. Wer versuchen möchte, im Kontakt mit anderen Menschen, die unter Ängsten und Depressionen leiden, seine Situation zu verbessern, kann sich unter der Telefonnummer 04101/86 90 242 mit Martina Höge in Verbindung setzen.

Die Selbsthilfegruppe trifft sich an jedem ersten und dritten Montag eines Monats um 19.30 Uhr in den Räumen der Sozialberatung, Osterbrooksweg 4. Dort können die Besucher über ihre Probleme berichten, Erfahrungen austauschen und auch Tipps bekommen, wie mit Medikamenten oder Therapien ihre Angstzustände und Depressionen reduziert oder sogar geheilt werden können. Sichtbarer Erfolg: Einige Teilnehmer sind bereits auf die Unterstützung der Selbsthilfegruppe nicht mehr angewiesen. "Wir wollen mit unserer Arbeit auch das Vorurteil abbauen, psychisch Kranke seien ein Fall für die Anstalt", sagt Höge.

Kerstin Kreuzhage und Ingrid Köhler-Krüger haben festgestellt, dass oft familiäre Trennungssituationen zu Depressionen und Ängsten führen. Hier könne die übergreifende Selbsthilfearbeit nützen.