Die schweren Vorwürfe gegen den Verein “Holsteiner helfen Holsteinern“ und ihre Vorsitzende Elke Franke aus Uetersen beschäftigen weiter die Staatsanwaltschaft. Ein Sprecher der Itzehoer Anklagebehörde: “Das Prüfverfahren steht kurz vor dem Abschluss.“

Elmshorn/Uetersen. Voraussichtlich Mitte Januar solle bekannt gegeben werden, ob es Anhaltspunkte für mögliche Straftaten gibt und die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren einleitet.

Wie berichtet, sollte der Verein mit Sitz in Elmshorn und seine Vorsitzende Ende November den Walter-Damm-Preis des SPD-Kreisverbandes erhalten. Wenige Tage vor der Verleihung traten jedoch ehemalige Vorstandsmitglieder sowie Vertreter von Vereinen, die mit "Holsteiner helfen Holsteinern" zusammengearbeitet hatten, an die Öffentlichkeit - und erhoben schwerwiegende Vorwürfe.

So sollen zweckgebundene Spendengelder nicht für die vorgesehenen Projekte eingesetzt und erst mit großer Verspätung zurückgezahlt worden sein. Es sollen Quittungen für nicht erbrachte Leistungen ausgestellt und Stundenzettel von Mitarbeitern gefälscht worden sein. Es hätten jahrelang weder Kassenprüfungen noch Mitgliederversammlungen stattgefunden.

Vereinsvorsitzende Elke Franke wird indes nicht müde, alle Anschuldigungen zurückzuweisen. Sie erklärt die Vorwürfe mit früheren Streitigkeiten innerhalb des Vereins - und mit ihrer unbequemen Art, mit der sie sich Feinde gemacht habe. "Ich werde auch weiterhin nicht stillschweigend alles akzeptieren, sondern die Dinge wie bisher erfragen und hinterfragen."

Was die Vorwürfe angeht, steht weiterhin Aussage gegen Aussage. Deshalb ist die Staatsanwaltschaft gefordert. "Ich sehe dem Ausgang des Verfahrens gelassen entgegen", so Elke Franke. Sie hat, wie berichtet, Anfang Dezember ihrerseits die Wortführer der Gegenseite bei den Ermittlungsbehörden angezeigt. Inzwischen soll auch das Finanzamt eine Prüfung des als gemeinnützig anerkannten Vereins eingeleitet haben.

Trotz der öffentlichen Demontage geht die Arbeit von "Holsteiner helfen Holsteinern" weiter. Zwölf "Wunschbäume" waren in Elmshorn, Barmstedt und Uetersen aufgestellt worden, versehen mit den Weihnachtswünschen von 1412 Kindern aus sozial schwachen Verhältnissen. Laut Franke haben sich trotz der öffentlichen Kritik genügend Sponsoren gefunden, um alle Präsente bezahlen zu können. Außerdem habe der Verein 38 armen Familien mit einem Tannenbaum sowie einem Geschenkpaket das Fest der Liebe "versüßt", 37 finanziell schwache Familien erhielten zudem je ein Geschenkpaket.