Wer Probleme beim Lesen hat, erhält die Information über Kopfhörer. Im Notfall steht ein Prüfer parat.

Kreis Pinneberg. Bei der theoretischen Führerscheinprüfung werden die Fragebögen abgeschafft. Mit Beginn des neuen Jahres stellt der TÜV Nord auch im Kreis Pinneberg die Theorieprüfung auf Computer um. Künftig können Führerscheinaspiranten für sämtliche Klassen ihre theoretischen Kenntnisse nur noch am PC nachweisen.

Gestern wurde in einem eigens angeschafften Bürocontainer auf dem Gelände der Pinneberger TÜV-Station, Flensburger Straße 1, mit der Einrichtung und Installation von 14 Bildschirmarbeitsplätzen begonnen. Auch in Elmshorn, wo die Theorie-Prüfungen in den Räumen der Volksbank stattfinden, können jeweils 14 Prüflinge ihren Test am PC erledigen. Bisher mussten die Fragen von Hand angekreuzt werden. Für den Theorietest in der Pkw-Prüfung gab es Vordrucke mit einer Auswahl von jeweils 30 aus den insgesamt 1500 Prüfungsfragen.

Mit der willkürlichen Ziehung der Prüfungsbogen ist nun Schluss. Nach Angaben von Axel Sprenger, Regionalchef des TÜV, erfolgt die Auswahl ausschließlich per Zufallsgenerator. "Damit ist jede Manipulation bei der Prüfung ausgeschlossen." Auch Wiederholungen gleicher Fragebögen seien nicht möglich. Zudem erhalte jeder Kandidat ein nachvollziehbares Fehlerprotokoll.

Bei der Prüfung ist jeweils nur eine Frage zurzeit auf dem Bildschirm sichtbar. Der Prüfungsstoff bleibt gleich. Deshalb ist der Wissenstest am PC auch nicht schwieriger als auf Papier. Zudem können aktuelle Gesetzesänderungen zentral eingespielt werden.

Vor jedem Test wird den Führerschein-Bewerbern die Funktion des Computers erläutert. Erfahrungen in anderen Bundesländern sowie in Norderstedt hätten gezeigt, dass es im Umgang mit Bildschirm und Tastatur keine Probleme gebe, sagt Sprenger. Außerdem stehe immer ein Prüfer während der Tests zur Verfügung, sodass bei Fragen zur Bedienung technische Hilfe geleistet werden könne.

Selbst Menschen, die wegen Lese- und Rechtschreibschwäche oder anderer Einschränkungen Schwierigkeiten haben, die Fragen zu entziffern, werden vom Computer bedient. "Früher musste der Prüfer in solchen Fällen die Fragen vorlesen, jetzt gibt es die Audio-Information über Kopfhörer vom PC", erläutert Sprenger.

Mit der bundesweiten flächendeckenden Umstellung der Theorieprüfung auf PC sind die Fragebögen auch in Notfällen nicht mehr einsetzbar. "Wenn das System zusammenbricht, muss die Prüfung verschoben werden", sagt der TÜV-Regionalchef.