Nun bleiben noch acht Gemeinden übrig. Mit der Unterzeichnung des öffentlich-rechtlichen Vertrages hat die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Alters- und Pflegeheim Barmstedt-Rantzau endgültig einen Schlussstrich unter das Thema Ausstieg gezogen.

Barmstedt. Zum 1. Januar 2010 gehören dem Verband die Gemeinden Klein Offenseth-Sparrieshoop, Bokholt-Hanredder, Ellerhoop und Bilsen nicht mehr an. Diesen vier Gemeinden war der geplante Neubau des Altenheims am Rantzauer See, das mit 90 Plätzen etwa 7,8 Millionen Euro kosten wird, finanziell zu riskant.

"Es ist gut, dass jetzt alle die mitmachen, die voll dahinter stehen", freut sich Reimer Offermann, zweiter stellvertretender Verbandsvorsteher und Bürgermeister von Heede. "Wir können ja nicht so ein Projekt planen, wenn nicht alle an einem Strang ziehen." Das finanzielle Risiko sieht Offermann als überschaubar an. "Keine einzige Kommune im Verband musste in den vergangenen 50 Jahren einen Cent dazu bezahlen. Das soll auch so bleiben."

Aber selbst wenn doch einmal das Geld der Pflegekassen nicht ausreichen sollte, um den Heimbetrieb zu finanzieren, halte er dies für gerechtfertigt, sagt Offermann. "Altenheime gehören wie Schulen und Kindergärten zur Daseinsvorsorge. Das ist eine Pflichtaufgabe der Kommunen wie auch zurzeit der Winterdienst. Altwerden und Sterben sind nun mal Teil unseres Lebens."

Wenn andere Gemeinderäte wie die in den vier betreffenden Orten zu einer anderen politischen Bewertung kommen, müsse er dies anerkennen, sagt Offermann. In Heede, Barmstedt und den anderen sechs Gemeinden des Amtes Rantzau stehe die Bevölkerung dagegen voll dahinter, dass die öffentliche Hand weiterhin Altenheime betreiben soll.

Ein Jahr lang dauerten die Verhandlungen mit den abwanderungswilligen Gemeinden bezüglich der Altersvorsorge der zurzeit etwa 50 Mitarbeiter im kommunalen Altenheim an der Brunnenstraße in Barmstedt. Für diese könnten Vorsorgeansprüche bei der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder von bis zu zwei Millionen Euro fällig werden, wenn sich der Verband jetzt auflöst.

Im schlimmsten Fall müsste dann Bilsen zum Beispiel rund 60 000 Euro zahlen. Die einwohnerstärkste Gemeinde Sparrieshoop hätte bis zu 240 000 Euro davon zu tragen. Summen, die sich im Laufe der nächsten 20 Jahre gen Null bewegen, wenn die derzeitigen Mitarbeiter alle aus dem aktuellen Betrieb ausgeschieden sind.