Den Anwohnern des Elmshorner Gerlingwegs stinkt es. Grund ist eine neue Anlage zur Zerkleinerung und Lagerung von Speiseabfällen, die das Unternehmen Heitmann Entsorgung plant.

Elmshorn. Während die Anwohner vor möglichen Geruchsbelästigungen und zusätzlichem Lkw-Verkehr warnen, weist Unternehmer Jan Heitmann das zurück.

Den Stein ins Rollen gebracht hat Anwohner Eckhardt Bräuß, der in der Einwohnerfragestunde des jüngsten Stadtverordnetenkollegiums eine flammende Rede gegen das Projekt hielt. Die Stadt entscheidet jedoch nicht über die Genehmigung des Vorhabens, dafür ist das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume zuständig. "Wir geben lediglich eine Stellungnahme ab", so Stadtrat Volker Hatje.

Die ist inzwischen fertig - und wird in Kürze der Behörde zugestellt. "Wir weisen explizit darauf hin, dass die Anlage weniger als 100 Meter von der nächsten Wohnbebauung entfernt betrieben werden soll", so Hatje. Allerdings betont er: Das Firmengelände liege im Gewerbegebiet - und schon jetzt betreibe das Unternehmen dort eine Lagerung von Speiseabfällen.

Diese bezieht Heitmann von Betrieben in Hamburg - und liefert sie nach der Zerkleinerung und Zwischenlagerung in Elmshorn an Biogasanlagen südlich der Elbe aus. Hatje: "Wir haben gebeten, den An- und Abfahrtsweg über Sibirien und die alte B 5 als Auflage festzulegen." So könne verhindert werden, dass die Lkw den Weg durch die Stadt nehmen. Der südliche Gerlingweg könne von den Fahrzeugen sowieso nicht genutzt werden, weil er nur für Fahrzeuge bis 2,7 Tonnen Gesamtgewicht zugelassen ist.

Laut Unternehmer Jan Heitmann werden die Speiseabfälle derzeit in Containern gelagert. Künftig werden dazu zwei Tanks dienen, die inklusive der Stützen sechseinhalb Meter hoch sind. Jeder fasst zehn Kubikmeter. Die Speisereste würden wie bisher per Lkw angeliefert, vor Ort zerkleinert und in die Tanks gepumpt. Heitmann: "Das alles ist dann ein geschlossenes System, so dass es zu keinen Geruchsbelästigungen kommt." Dank der Anlage könnten Leerfahrten von Lkw eingespart werden. Daher werde sich die Situation für die Anwohner sogar verbessern.

Voraussichtlich im Frühjahr wird mit einer Entscheidung der Behörde über den Antrag des Unternehmens, der bereits im Februar 2009 eingereicht wurde, gerechnet. Auch wenn die städtische Stellungnahme bereits fertig ist, wollen WGE/Die Grünen das Thema im Januar nochmals im Ausschuss für Soziales und Umwelt zur Sprache bringen. Die Ökopartei hat sich auf die Seite der Anwohner gestellt - und fordert etwa, die Gefahren einer solchen Anlage prüfen zu lassen.