Das Kunstprojekt der Halstenbeker Gemeinschaftsschule zur Umgestaltung der S-Bahn-Station Halstenbek geht mit großen Schritten voran. Im Keller der Gemeinschaftsschule, die zur Werkstatt umfunktioniert worden ist, malen rund 85 Jugendliche.

Halstenbek. Ein Vierteljahr nach dem Start der Aktion (die Pinneberger Zeitung berichtete) sind 85 Schüler der achten Klassen sowie Teilnehmer des Wahlpflichtkurses Malerei mit einem wahren Ideenfeuerwerk dabei, die Verwandlung des hässlichen Bahnhofs in ein dauerhaftes und begehbares Gesamtkunstwerk zu erledigen.

Das Kind hat sogar einen Namen: "Bahnhofserwachen" heißt es symbolträchtig und einprägsam (siehe Kasten). Einmal wöchentlich treffen sich die Schüler mit den Kunstlehrerinnen Jutta Sass und Meike Giesel sowie Ortsjugendpflegerin Daniela Spitzar im zur Malerwerkstatt umfunktionierten Keller der Gemeinschaftsschule. Zurzeit werden dort die bis zu sechs Quadratmeter großen Aluminiumplatten mit den zum Generalthema passenden Farbtönen versehen.

Bei der optischen Aufbereitung geht um weit mehr als farbenfrohe Kosmetik: Auf den Aluplatten, die den schmuddeligen, mit Graffiti verunzierten Hagenwischtunnel sowie das Treppenhaus des Nebeneingangs zieren werden, ist Geschichte zu erleben. Im März soll mit der Montage begonnen werden. Es geht um die Entstehung des Bahnhofs und die damit eng verflochtene Entwicklung der Baumschulwirtschaft. "Halstenbeks Bahnstation entstand 1883, weil die Baumschulerfamilie Heins dringend einen Bahnanschluss benötigte", sagt Daniela Spitzar. Die Gründerväter der Baumschule übernahmen mal eben 8000 der auf 10 000 Reichsmark bezifferten Baukosten. Am Fuße des Treppenaufgangs sollen später ihre Porträts abgebildet werden. Und an den Aluplatten entlang der Tunnelwände können die Fahrgäste das Wachsen einer Pflanze vom Samenkorn bis zum Baum verfolgen. Technische und wirtschaftliche Entwicklungen sollen sich in den anderen Motiven widerspiegeln.

Drei Abschnitte haben sich die Bahnhofskünstler vorgenommen. Nach dem Nebeneingang sind der Bahnsteig und der Haupteingang dran. Finanziert wird die von der Bahn und der Gemeinde unterstützte Aktion überwiegend aus Geld- und Sachspenden. Wer mindestens 100 Euro gibt, soll auf einer Gedenkplatte namentlich verewigt werden. Insgesamt werden pro Abschnitt 5000 Euro benötigt. Spender sind bei Daniela Spitzar, 04101/491-119, willkommen.