Die Aufführungen des Elmshorner Einwandererbundes sind für die Schulen kostenlos, weil die “Aktion Mensch“ das Projekt unterstützt. Horst Marn hatte aus dem Buchtext einen Bühnendialog gemacht, den er zusammen mit Irinia Harp und Kristina Graf aufführt.

Pinneberg. Mit einer Presseaufführung des Stückes "Papa, was ist ein Fremder?" nach dem gleichnamigen Buch von Thahar Ben Jelloun im Pinneberger Ratssaal startet das Projekt interkulturelle Kompetenz des Elmshorner Einwandererbundes in die dritte Runde. "Nach Elmshorn und Uetersen soll das lehrreiche Spiel im kommenden Halbjahr an Schulen im Raum Pinneberg aufgeführt werden", sagte Hayri Öznarin, Vorsitzender des Einwandererbundes. Unterstützt wird das Projekt durch die Aktion Mensch, die damit zum dritten Mal Geld zur Verfügung stellt, damit dieses Stück für mehr Verständnis zwischen unterschiedlichen Kulturen in Schulen kostenlos gezeigt werden kann.

Horst Marn hatte aus dem Buchtext einen Bühnendialog gemacht, den er zusammen mit Irinia Harp und Kristina Graf aufführt. In einem Gespräch zwischen Vater und seiner zehnjährigen Tochter erklärt der Vater, was ein Fremder ist, wie leicht es zu Vorurteilen gegenüber Fremden kommen kann und wie unsinnig diese sind. An 15 Schulen wurde das Stück bereits gezeigt. "Es ist geeignet für Schüler ab dem siebten Schuljahr", sagt Marn. Öznarin sieht darin die Möglichkeit, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus bei Jugendlichen vorzubeugen. "Es ist Bildungstheater, das sich für Integration einsetzt", sagt er.

Das Stück ist so konzipiert, dass es problemlos in einer Schulstunde gezeigt werden kann. Und die Demonstration gegen Neonazis in Pinneberg in diesem Jahr, so Marn, habe gezeigt, dass es auch in der Kreisstadt gelte, Zeichen gegen die Fremdenfeindlichkeit zu setzen. Entscheidend sei, so der Projektleiter, die anschließende Diskussion mit den Schülern über das gerade Gesehene und ihre eigenen Erfahrungen mit Diskriminierung. Das gehört zu den Aufführungen an Schulen unabdingbar dazu.

Der französische Autor und Psychotherapeut Thahar Ben Jelloun, der aus Marokko stammt, hat in seinem Buch "Papa, was ist ein Fremder?" 1997 einen Dialog mit seiner zehnjährigen Tochter Mérième beschrieben und damit einen Welterfolg herausgebracht, der einfühlsam beschreibt wie Rassismus entsteht und wie man ihm entgegenwirken kann. Dafür wurde er mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet.

Schulen in und um Pinneberg, die an diesem Projekt für ihren Unterricht interessiert sind, können sich unter der Telefonnummer 04121/928 87 an Horst Marn beim Elmshorner Einwandererbund melden, um einen Termin abzusprechen und sich genauer zu informieren. Da das Projekt von der Aktion Mensch unterstützt wird, ist die Aufführung für die Schulen kostenlos. "Da wir unsere Arbeit nur aus Spenden finanzieren, wäre der Einwandererbund selbstverständlich für eine Spende sehr dankbar", sagt Marn. Eine Notwendigkeit ist es allerdings nicht.