In der geplanten Verkürzung der Wehrpflicht sieht Ole Schröder “eine Chance für die Bundeswehr, attraktiver zu werden“. Mit der von der Koalition beschlossenen Verkürzung der Dienstzeit auf sechs Monate werde das “Erfolgsmodell“ Wehrpflicht weiterentwickelt und nicht abgewickelt, so der CDU-Bundestagsabgeordnete bei einem Besuch in der Unteroffizierschule der Luftwaffe (USLw) in Appen.

Appen. Der Bundeswehr werde es so ab 2011 möglich sein, mehr junge Männer als bisher einzuberufen. Dies sorge auch für mehr Gerechtigkeit: 2008 seien lediglich 15 Prozent der gemusterten Männer eingezogen worden, nun könnten es ein Drittel mehr werden. Zudem werde mit der sechsmonatigen Dauer Forderungen nach einem früheren Berufs- und Studieneinstieg Rechnung getragen, so Schröder. "Lehrdienst und nicht Gammeldienst ist das Ziel".

USLw-Kommandeur Oberst Rolf Kirleis ergänzte, dass 40 Prozent des Nachwuchses für die Unteroffiziere von den Wehrpflichtigen kommen, aus seiner Sicht ein unverzichtbares Nachwuchspotenzial.

Einwände, dass in sechs Monaten keine ausreichenden Grundlagen für den Wehrdienst vermittelt werden könnten, widersprach Schröder. Die militärischen Grundfertigkeiten würden sehr wohl in diesem Zeitraum vermittelt. Er plädierte dafür, das Reservistensystem auszubauen, um im Zivil- und Katastrophenschutz besser gerüstet zu sein. In diesem Zusammenhang wiesen Schröder und Kirleis darauf hin, dass Reservisten jetzt auch einen Feldwebel-Lehrgang online absolvieren können. Schröder sagte zu, sich für den Ausbau der Mehrzweckhalle der Kaserne einzusetzen. Für Baumaßnahmen in der Marseille-Kaserne seien dieses Jahr 3,3 Millionen Euro, 2011 sogar 4,4 Millionen Euro eingeplant.