Aus für das Pinneberger Kunstrasenprojekt? Die FDP hat einen Antrag für die Ratsversammlung gestellt, in dem sie die finanzielle Unterstützung für das vom VfL Pinneberg geplante moderne Hockeyfeld ablehnt und die Stadt auffordert, vom Heimfallrecht für das VfL-Grundstück am Schulenhörn Gebrauch zu machen.

Pinneberg. Nun wollen die Sozialdemokraten, bisher Kunstrasenplatz-Befürworter, dem FDP Antrag angesichts des desaströsen Haushaltes zustimmen. GAL & Unabhängige hatten sich bereits im Sommer gegen die Beteiligung der Stadt am Hockeyplatz ausgesprochen. Damit gäbe es keine politische Mehrheit mehr für einen Kunstrasenplatz.

Der ursprünglich angedachte Deal: Der VfL-Pinneberg gibt der Stadt das 5000 Quadratmeter große und brach liegende Tennis-Gelände am Schulenhörn zurück. Im Gegenzug beteiligt die Stadt sich mit 125 000 Euro am Bau des Kunstrasenplatzes. Die Befürworter sehen darin einen finanziellen Gewinn für Pinneberg. Die Stadt könnte das VfL-Gelände als Bauland verkaufen. Zwei Ausschüsse hatten bereits positiv über das Projekt entschieden, nun ist die Stimmung mit dem SPD-Schwenk wenige Stunden vor der entscheidenden Ratsversammlung gekippt. Mathias Zahn: "Der VfL-Vorstand ist betroffen, enttäuscht und fassungslos. Sollte die Ratsversammlung gegen das Projekt stimmen, ist das ein riesengroßer Verlus für Pinneberg." Kristin Alheit denkt ähnlich: "Es wäre schade und könnte zudem teuer für die Stadt werden, wenn der VfL das Gelände am Schulenhörn behält." Genau das hat der Sportverein jetzt angekündigt.

Die Ratsmitglieder wollen heute im nicht öffentlichen Teil über den FDP-Antrag abstimmen. Der öffentliche Teil der Ratsversammlung beginnt um 18.30 Uhr im Rathaus, Bismarckstraße 8. Auf der Tagesordnung stehen auch die Budgetierung der Schulen, die Stellenübersicht und der Wirtschaftsplan 2010 für den Kommunalen Servicebetrieb sowie der endgültige Beschluss über den Bebauungsplan "Flensburger Straße".