Es muss nicht immer gleich Krankenhaus sein: Die Operationsgemeinschaft der Ärzte in der Wedeler Gruppenpraxis Rosengarten hat ihr neues Zentrum für ambulante Operationen in Betrieb genommen.

Wedel. Rund 180 000 Euro haben die Mediziner investiert, um ihre Infrastruktur an aktuelle Auflagen anzupassen. In zwei OP-Räumen können Ärzte aus fünf Fachrichtungen täglich jeweils bis zu zehn Eingriffe ausführen - und die Patienten noch am selben Tag wieder nach Hause schicken. Zwei Aufwachräume und Räumlichkeiten für Vorbereitung und Personal gehören ebenfalls dazu

Die Anästhesistin Konstanze von Humboldt-Dachroeden leitet das Zentrum, das nicht allein von Medizinern aus Wedel, sondern auch von Operateuren aus Pinneberg und Hamburg genutzt wird. Die Augenärzte Alfred Pauer, Maria Mann und Antonia Tschakaloff behandeln dort beispielsweise Linsentrübungen, die durch grauen Star verursacht wurden. Die Gynäkologin Eva-Maria Dunkelberg nutzt das Zentrum unter anderem für Ausschabungen und Bauchspiegelungen, die Urologen Tobias von Kügelgen und Andreas Kerl kümmern sich um Beschneidungen, Sterilisationen oder auch Hämorrhoiden.

Die Chirurgen Frieder Schlote und Jens von Schöning heilen beispielsweise Hammerzehen, Nabel- und Leistenhernien und Abzessabspaltungen. Die Dermatologen Achim Hoos und Florine Fischer entnehmen Hautproben und behandeln Feuermale mittels Laser und auch der HNO-Arzt Erdmann von Salisch entfern beispielsweise Mandeln.

Rund 1800 Eingriffe werden die Ärzte und ihre Schwestern absolviert haben, sobald sich das Jahr zum Ende neigt. Nach Angaben von Konstanze von Humboldt-Dachroeden hat das ambulante Operieren mehrere Vorteile. Zum einen fallen nicht so hohe Kosten an, zum anderen können sich Patienten schnell wieder in ihrer gewohnten Umgebung erholen.

Eine Konkurrenz zu den Kliniken sieht sie nicht, da für sie weiterhin die schweren Fälle und "große Operationen" in Betracht kommen. Auf die Frage, was passiert, wenn während einer OP Komplikationen auftreten, sagte die Leiterin: "Wenn es erforderlich wird, verlegen wir die Patienten in ein Krankenhaus. Aber derartige Fälle habe ich in den vergangenen 20 Jahren erst zwei Mal erlebt."