So viele Tiere wie noch nie in der Elmshorner Einrichtung. Vermittlungsstopp zwischen 19. Dezember und 2. Januar.

Elmshorn. Für das Tierheim Elmshorn waren es extreme zwölf Monate. "Wir mussten dieses Jahr so viele Tiere aufnehmen, dass wir immer an der Kapazitätsgrenze lagen", so Brigitte Maeder, Vorsitzende des Tierschutzvereins Elmshorn und Umgebung. Aktuell warten in der Einrichtung an der Justus-von-Liebig-Straße 28 Hunde und mehr als 100 Katzen auf neue, liebevolle Besitzer.

Die konstant hohe Aufnahmezahl verursachte auch hohe Kosten. Weil die Reserven des Vereins, der das einzige Tierheim des Kreises trägt, erschöpft sind, setzt Maeder große Hoffnungen auf eine Traditions-Veranstaltung: "Weihnachten im Tierheim". Am Sonntag, 20. Dezember, ist es zwischen 11 und 17 Uhr soweit. Die Erlöse kommen wie immer der Einrichtung zugute.

Voriges Jahr konnte dank dieser Einnahmen sowie einer Erbschaft ein großes Projekt umgesetzt werden: der 100 000 Euro teure Neubau eines Mutter-Kind-Katzenhauses. "Die Bauarbeiten stehen kurz vor dem Abschluss, wir werden das Gebäude während der Veranstaltung offiziell einweihen." Entstanden sind sieben separate Räume für Katzenmamas und Nachwuchs.

"Gerade in diesem Jahr sind unheimlich viele trächtige Tiere bei uns angekommen", erzählt Maeder. Zeitweise hätten sich gleichzeitig bis zu zwölf werdende Katzen-Mütter in der Einrichtung befunden. "Viele Menschen lassen ihre Katzen offenbar nicht mehr kastrieren", klagt die Tierschützerin. Erwarten diese dann Nachwuchs, enden sie im Tierheim. "Wir haben dieses Jahr bereits mehr als 300 Katzen vermitteln können", erläutert Maeder. Seit einigen Tagen übersteige die Zahl der Vermittlungen die der Neuaufnahmen, sodass eine leichte Entspannung in Sicht ist.

Bei den Hunden fiel 2009 auf, dass viele alte und kranke Tiere an der Justus-von-Liebig-Straße landeten. Die sind in der Pflege teurer - und nur bedingt vermittelbar. Maeder: "Unser Tierarzt konnte sich weder über Arbeit noch über Verdienst beklagen."

Aufgrund der hohen Kosten sind 2010 große Projekte tabu. Maeder: "Wir brauchen jeden Cent direkt für die Tiere, um sie zu versorgen und weiter medizinisch betreuen zu können."

Während der Veranstaltung präsentiert sich die Einrichtung weihnachtlich geschmückt. Es gibt selbst gebackenen Kuchen, Glühwein sowie andere heiße Getränke. Die Rettungshundestaffel des DRK wird ihr Können zeigen, außerdem werden interessante Informationen über Tiere und Tierschutz für die Besucher aufbereitet. Im Mittelpunkt stehen die Tiere in der Einrichtung. Sie haben ihren Wunschzettel publik gemacht: Benötigt werden Hunde- und Katzenfutter, Kratzbäume, Körbe, Decken, Handtücher - oder eine finanzielle Spende.

Wer am vierten Advent sich in eines der Tiere "verguckt", muss sich jedoch gedulden: Zwischen dem 19. Dezember und dem 2. Januar gilt ein Vermittlungsstopp. Er soll verhindern, dass Tiere als lebendige Weihnachtsgeschenke benutzt werden. "Tiere sollten nicht in der Hektik vor Weihnachten geholt und wie ein Paket verschenkt werden", mahnt Maeder.

Ihre Empfehlung: Über Weihnachten sei in den Familien viel Zeit, sich in Ruhe mit dem Thema zu beschäftigen und eine Entscheidung zu treffen - und dann könne Anfang Januar das Tierheim aufgesucht werden.

www.tierheim-elmshorn.de