Was lange währt, wird endlich gut: Auf das Eintreffen dieser Volksweisheit hoffen wie der Pinneberger Rollstuhlfahrer Volker Hasselberg täglich tausende S-Bahn-Benutzer, die wegen Gehbehinderungen, schweren Gepäcks oder Kinderkarren mit den Treppen, die zu den Bahnsteigen führen, nicht oder nur schwer zurechtkommen.

Pinneberg/Halstenbek. Sie warten darauf, dass endlich Fahrstühle als Zugänge zu den Bahnsteigen eingebaut werden. Die Lifte sollen zunächst auf den Stationen Thesdorf und Halstenbek der Linie S 3 installiert werden.

Nach jahrelangen vergeblichen Bemühungen, unerwarteten Verzögerungen und immer neuen Finanzierungsproblemen soll jetzt endlich Wort gehalten werden. Im September gab es die Zusage, noch im vierten Quartal dieses Jahres, solle mit dem Einbau der ebenso schicken wie praktischen Senkrecht-Verkehrsmittel begonnen werden. Auf Druck des Landtagsabgeordneten Bernd Schröder (SPD), der sich jahrelang für die Fahrstühle engagiert hatte, gab es von der Landesverkehrs-Servicegesellschaft (LVS) sogar eine schriftliche Bauzusage für das letzte Quartal 2009. Trotzdem ist bis jetzt von einem Beginn der Arbeiten noch nichts zu sehen. Bleibt die Frage: Wann geht's endlich los? Aus den Rathäusern in Pinneberg und Halstenbek verlautet, es werde wohl Mitte Dezember einen offiziellen Baubeginn geben. Der soll nach Auskunft von LVS-Sprecher Dennis Fiedler am Donnerstag, 17. Dezember, entweder in Halstenbek oder in Pinneberg oder sogar beiderorts stattfinden. Schließlich liegen die beiden Bahnstationen, um die es geht, auf einer gemeinsamen Strecke.

Besonders erfreulich: Für den Lift zum Zug werden weder Pinneberg noch Halstenbek zur Kasse gebeten. Die chronisch klammen Kommunen müssen nicht einen Cent aus Haushaltsmitteln dazu bezahlen: Das Geld für die Fahrstühle kommt vom Land Schleswig-Holstein, aus Bundesmitteln und von der Deutschen Bahn AG. Zudem sollen - so die Zusage der LVS - bis 2012 die Stationen Krupunder und Pinneberg ebenfalls "geliftet" und mit den modernen gläsernen Fahrstühlen ausgestattet werden.

Kuriosum am Rande bei der Terminplanung: Dem Vernehmen nach war den Vertretern der Deutschen Bahn AG bislang nicht einmal bekannt, dass es sich bei der Stadt Pinneberg und der Gemeinde Halstenbek um zwei eigenständige Kommunen im Kreis Pinneberg handelt. Da könnte eine S-Bahnfahrt ja schon fast als Bildungsreise dienen.