Entschieden werden soll über Standorte für die Imbisswagen und die Möglichkeit, in der Fußgängerzone zu werben.

Pinneberg. Es war wahrscheinlich das klügste Statement des Abends: "Es geht nicht darum, in welchen Teil der Pinneberger Innenstadt die Besucher gelockt werden. Es geht darum, überhaupt mal wieder Menschen in die City zu holen. Seit Jahren schrumpft die Zahl der Kunden." Der Beitrag von Juniorbäcker Niklas Dwenger war der letzte von vielen in der Diskussion im Pinneberger Rathaus, zu der die Stadtverwaltung Anwohner und Geschäftsleute von Fahltskamp, Lindenplatz, Drosteiplatz und Dingstätte eingeladen hatte.

Eben dieser von Niklas Dwenger thematisierte Kundenschwund war Anlass für Pinnebergs Stadtverwaltung, mit der baulichen Erneuerung der Innenstadt auch die Spielregeln für die Geschäftsleute, die den öffentlichen Raum in der Fußgängerzone nutzen, zu überarbeiten. Ziel: Das Gesamtbild der Einkaufsmeile mit Hilfe der Geschäftsleute attraktiv und ansprechend zu gestalten.

Die Verwaltung stößt teils auf heftigen Widerstand. Vor allem der Vorschlag, die mobilen Imbisswagen vom Lindenplatz zum Drosteiplatz zu verlegen, erbost seit Wochen Pinnebergs Currywurst-Fans. Kirsten Schlüter von "Schlüters Imbiss" und Petra Federmann vom "Lavasteingrill" überreichten Bauamtschef Klaus Stieghorst dicke Mappen mit Unterschriften, mit denen ihre Kunden den Verbleib auf dem Lindenplatz fordern. "Der Baumhain am Drosteiplatz ist eine tote Ecke", sagt Petra Federmann. "Da finden uns die Kunden nicht."

Die Kaufleute am Lindenplatz wünschen sich dagegen, dass die Pommesbuden gen Drosteiplatz verschwinden, weil der Bratwurstgeruch die Kunden vertreibe und die Imbisswagen die Sicht auf die Schaufenster und Eingänge verstellten. Geschäftsleute aus der Unteren Dingstätte wie Monika Frömming vom Bücherwurm oder Heinrich Schmidt vom TUI Reisecenter fordern sogar, den Drosteiplatz als zukünftigen Standort für die Imbisswagen freizugeben, um ihren Straßenzug zu beleben.

Zweites Thema: die angedachten straffen Regeln für Werbeaufsteller und Warenauslagen, die zurzeit die Rettungswege versperren und laut Stieghorst "die Optik überfrachten". Das Motto "Weniger ist Mehr" findet Zustimmung wie Ablehnung. "Wenn wir unsere Ständer nicht mehr rausstellen können, bleiben uns die Kunden weg", befürchtet Tabak- und Zeitschriftenhändler Siegmar Karkowski.

Aufgabe der Stadt ist es nun, eigene Vorstellungen von Attraktivität mit denen der Geschäftsleute abzugleichen und einen Kompromiss zu finden. Am 8. Dezember sollen die Regeln für die City auf die Tagesordnung des Fachausschusses gesetzt werden, damit sie 2010 greifen können.