Neben dem natürlichen Brennstoff werden in Bullenkuhlen Wildbret und Weihnachtsbäume angeboten.

Bullenkuhlen. Klein gehackte Holzscheite, die in jeden Kaminofen passen, frisch erlegtes Wildbret, das bereits küchenfertig ist, und Weihnachtsbäume direkt vom Erzeuger - die Försterei Kummerfeld erschließt sich jetzt als erste der 30 Förstereien in Schleswig-Holstein neue Einnahmequellen. Von sofort an wird Brennholz in der handlichen Form von 33 Zentimetern Länge in Bullenkuhlen zum Verkauf angeboten, kündigt Förster Ditmar Langer an. Die anderen Serviceleistungen folgen. "Wir betreten Neuland und bieten nun unser Holz dem Endverbraucher an."

Bisher gab es das Brennholz nur in unhandlicher Meterware. Immerhin 120 Kunden packten sich rund 1000 Raummeter Holz in den Anhänger, das sie aber zu Hause selber zuschneiden mussten. Damit ist es jetzt vorbei. Nun bekommen sie die fertigen Scheite für einen Preis von 55 Euro, sagt Langer. Von Januar an werde das Kaminholz sogar direkt nach Hause geliefert - kostenlos im Umkreis von 20 Kilometern.

Förster Langer hat dieses Konzept entwickelt und ist bei seinen Vorgesetzten im neuen Betrieb Landesforsten in Neumünster auf offene Ohren gestoßen. "Wir brauchen neue Einnahmequellen und wollen jetzt die Wertschöpfung bei der Holzvermarktung selber mitnehmen", erklärt Harald Nasse, Leiter der Abteilung Holzmarkt bei den Landesforsten. Bislang würde der Landesbetrieb jedes Jahr etwa 40 000 Festmeter Brennholz an 150 gewerbliche und rund 5000 private Kunden verkaufen. Dabei sei der Bedarf mindestens dreimal so groß, schätzt Nasse. Dies helfe auch, die Arbeitsplätze für 120 Forstwirte im Land, davon vier in Bullenkuhlen, zu sichern. Die steigenden Preise bei Heizöl und Erdgas haben zu einem Run auf Brennholz geführt.

Allein im Forstbetrieb Bullenkuhlen haben sich 200 Männer an der richtigen Handhabung einer Motorsäge ausbilden lassen. Anschließend konnten sie im Wald ihr Holz selber sägen und abtransportieren. Diese Mühe können sie sich jetzt sparen.

Langers Vermarktungsstrategie zielt weiter. Warum solle er dem Holzkunden nicht auch ein frisches Stück Wildfleisch anbieten, dachte er sich. Dieses Angebot wird im Herbst 2010 starten. Zudem hat der pfiffige Förster 8000 Tannenbäume gepflanzt, die in fünf Jahren groß genug sind. "Dann laden wir die Firmen zu Weihnachtsfeiern ein, und die Leute können sich ihren Weihnachtsbaum selber abschlagen."