Das Galerie-Café auf der Barmstedter Schlossinsel hat bald eine neue Führung. Der Kulturausschuss der Stadtvertretung entschied jetzt, der Elmshornerin Karin Pannen das beliebte Café am Rantzauer See vom 1. Januar 2010 für zunächst drei Jahre zu verpachten.

Barmstedt. Die monatliche Netto-Kaltmiete beträgt 1400 Euro. Die 28 Jahre alte gelernte Restaurant-Fachfrau und Hotel-Betriebswirtin war auch die Wunschkandidatin von Karin und Freddy Rode, die nach fast 25 Jahren das Café aus persönlichen Gründen in andere Hände geben wollten. "Sie ist sehr sympathisch und kompetent", sagt Karin Bergmann-Rode über Karin Pannen. "Da habe ich ein gutes Gefühl, dass sie es in unserem Sinne weiterführen wird."

So will die neue Pächterin das Café in einer Mischung aus Bewährtem und neuen Ideen fortführen. Das Knastessen, mit dem die Rodes das Lokal überregional bekannt machten, werde natürlich bleiben, versichert Karin Pannen, die im Hamburger Hotel Vier Jahreszeiten lernte und ein Jahr im Fünf-Sterne-Hotel "Dorchester" in London gearbeitet hat. Aus ihrer Zeit in England hat sie das Faible für die britische Tee-Kultur aufgenommen, die sie nun in Barmstedt etablieren möchte. Als erste Lokalität im Kreis Pinneberg will sie einmal in der Woche "Afternoon-Tea" anbieten. Das heißt, dass den Gästen neben dem Tee eine dreistöckige Etagere serviert wird, auf der sie kleine Sandwiches mit Lachs oder Hühnchen, süße Brötchen ("Scones") mit Marmelade und Schmand ("Clotted Cream") sowie Kuchen und Obst zu essen bekommen. Dieses Angebot gibt es bislang nur in Hamburger Spitzen-Hotels. Losgehen soll dies im Herbst nächsten Jahres.

Zudem plant sie, einmal im Monat Themenabende zu veranstalten, die sich mit Wein beschäftigen. So könnte ein Referent einen Abend lang alles Wissenswerte über Bordeaux-Weine erzählen, während dazu "Fingerfood" und die passenden Weine verköstigt werden. Diese Themenabende starten bereits im Januar. Für den Sommer will sie das Mobiliar auf der großen Terrasse erneuern. Auch in der Küche sind einige Investitionen notwendig.

"Es ist ein Café in wundeschöner Lage", freut sich Karin Pannen, die auch alle 14 Mitarbeiter übernimmt. Das Ehepaar Rode wird sie jetzt bei den Stammgästen einführen. "Das wird ein weicher Übergang." Neben Karin Pannen gab es ein Dutzend Bewerber, erzählt Rode. Darunter war auch eine Dame aus dem Hamburger Rotlichtmilieu, die zwar nicht kochen konnte aber meinte: "Dafür gibt es Angestellte.".