Es kamen 90 Teilnehmer. Darunter Bürgermeister, Wirtschaftsförderer, Politiker, Firmenchefs sowie Lehrer.

Elmshorn. Lena ist 16 und möchte Verwaltungsfachangestellte oder Bürokauffrau werden. Matthias ist ein Jahr älter und gibt seinen Wunschberuf mit Tierpfleger an. Beide haben eines gemeinsam: Sie haben 2009 die Schule abgeschlossen - und keinen Ausbildungsplatz gefunden.

Damit so etwas künftig nicht mehr vorkommt, lud die Agentur für Arbeit Elmshorn zur ersten Jugendkonferenz. Angesprochen waren Bürgermeister, Wirtschaftsförderer, politisch Aktive, Wirtschaftsvertreter, Lehrer sowie Mitglieder von Jugendorganisationen. 90 Teilnehmer kamen zusammen, was Organisator Thomas Kenntemich erfreute.

Ziel der Jugendkonferenz war es, die bereits bestehenden lokalen Netzwerke am Ausbildungsmarkt stärker aufeinander abzustimmen. "Viele Dinge werden doppelt angeboten, andere dagegen gar nicht", so Kenntemich weiter. Es gebe viele engagierte Menschen in der Region, die den jungen Menschen beim Übergang ins Berufsleben helfen. "Umso mehr freue ich mich, dass alle bereit waren, sich stärker untereinander abzustimmen und noch mehr ihre Aktivitäten zu bündeln und gemeinsam durchzuführen."

Wie es nicht laufen sollte, das machten Lena und Matthias klar. Sie kritisierten, dass ihre Lehrer kaum etwas über Berufswahl oder Bewerbungsmodalitäten vermittelt hätten. Auch seien die Praktika in Betrieben viel zu kurz gekommen. Dinge, die Kenntemich zur Genüge kennt. "Manchmal werden die Schüler erst ins Praktikum geschickt und hinterher spricht man über die Berufswahl", kritisierte der Chef der Agentur für Arbeit.

Wie es anders gehen kann, zeigt ein Modellprojekt aus Uetersen, Tornesch und Moorrege. Dort haben sieben Schulen und 19 Betriebe eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. So stellen die Betriebe etwa Praktikumsplätze zur Verfügung oder bieten ein effektives Bewerbungstraining an. Auch ein Lehrstellen-Infotag wird einmal jährlich für die Region angeboten.

Lena und Matthias haben Unterschlupf in der Eingangsklasse der Beruflichen Schule Pinneberg gefunden. Dort gibt es mehrere Coaches, die mit den Schülern zusammen ihre Stärken und Schwächen herausarbeiten, eine Berufsberatung durchführen und sie fit für eine erfolgreiche Bewerbung machen. Dinge, die eigentlich schon während der regulären Schulzeit erfolgen müssten. Und dies soll künftig nach dem Willen von Kenntemich auch passieren: "Unsere gemeinsamen Bemühungen sollen helfen, dass alle Schulabgänger gut vorbereitet die Schule verlassen, ein klares Ziel haben, dort ankommen und erfolgreich sind."