ESW-Lehrlinge auf Platz zwei beim Wettbewerb der Nordmetall. Mit ihrer mobilen Lackierkabine wird bald in der Produktion der Jenoptik-Tochter Zeit und Gesundheit geschont.

Wedel. Denny Wielepski (20) ist gerade erst ein Jahr bei dem Wedeler Jenoptik-Tochterunternehmen ESW beschäftigt, und schon verändert er den Arbeitsprozess - und das als Lehrling. Seine Idee, die er gemeinsam mit seinen Kollegen Sascha Behrens, Lasse Seidel und Sascha Ritter sowie der angehenden Industriekauffrau Neele-Victoria Meier umsetzte: Eine mobile Lackierkabine für den Motor ersetzt das Spritzen mit der Hand. Das spart Zeit und ist gesünder.

Bis zum Einsatz für den Kundendienst im Unternehmen muss noch ein wenig am Modell gefeilt werden. Aber für den Wettbewerb "Azubi-Energy", den der Arbeitgeberverband Nordmetall alle zwei Jahre organisiert, war das Projekt bereits ausgereift genug. Die Jury entschied, dass die Wedeler die zweitbeste Arbeit entwickelt hatten.

Nur die Auszubildenden des Mercedes-Benz-Werkes in Harburg wurden besser bewertet: Sie machten das über Kopf hängende Schraubwerkzeug aus der Hinterachsfertigung "sicherer und ergonomischer". Das gelang ihnen so gut, dass die Kollegen es gar nicht mehr für den Wettbewerb rausgeben wollten. Also musste schnell ein zweites Modell her.

Aber auch das Wedeler Projekt wird die Arbeit erleichtern. "Das ist ein toller Erfolg für unser Team", freut sich Ausbildungsleiterin Birgit Cordes über die Auszeichnung. Zum vierten Mal hatte ESW, das stark in der Militärtechnik arbeitet, für den Wettbewerb gemeldet. Zum ersten Mal holten die Wedeler einen Preis.

Dabei hatten die vier Männer, ihre junge Kollegin und Ausbilder Bernt Schargus anfangs gar nicht mit dem Erfolg gerechnet. Als sie die anderen Modelle sahen, staunten sie über die teilweise glanzvollen Maschinen. Zu unterschiedlich sind aber auch die Bedingungen in den Betrieben. Einige große Unternehmen stecken viel Geld in solche Projekte.

Umso stolzer war die ESW-Crew, als sie am Ende mit ihrer Arbeit so weit vorn landete. Denn die Wedeler hatten mit 5000 Euro nur einen verhältnismäßig kleinen Etat zur Verfügung. Andere durften das Zehnfache ausgeben. "Bei uns bekamen die Lehrlinge keinerlei Unterstützung von den Ingenieuren", versichert Ausbilder Schargus.

Gelernt haben die angehenden Elektroniker und die Azubi-Kauffrau bei dem Projekt besonders drei Dinge: "Die Zusammenarbeit im Team und die Planung sind sehr wichtig. Und: Einer muss die Regie übernehmen", sagt Ideengeber Denny Wielepski.

Wer ebenfalls solche guten Erfahrungen bei ESW in Wedel machen will, der sollte demnächst seine Bewerbung vorbereiten. Im Sommer 2010 werden die nächsten Elektronik- und Mechatronik-Azubis eingestellt, und sie dürfen beim nächsten Wettbewerb der Nordmetall wieder ganz neue Ideen entwickeln.

www.esw-wedel.de