Das warme Wetter habe den Fäulnisgeruch des Abwassers befördert, was die Dorfbewohner besonders ärgerte, weil sie an den lauen Sommerabenden oft und gerne draußen im Garten und auf der Terrasse waren.

Hetlingen. Dass das Klärwerk so manchen Bürgern in Hetlingen gehörig stinkt, weiß die Geschäftsführung seit fünf Jahren, gibt Verbandsvorsteher Lutz Altenwerth zu. "150 Beschwerden haben wir seit 2004 registriert. Richtig schlimm war es in diesem Jahr." Das warme Wetter habe den Fäulnisgeruch des Abwassers befördert, was die Dorfbewohner besonders ärgerte, weil sie an den lauen Sommerabenden oft und gerne draußen im Garten und auf der Terrasse waren.

Doch die Hauptursache für das Geruchsproblem sei jetzt erkannt und eine Lösung vom Vorstand des Abwasserzweckverbandes in der vorigen Woche beschlossen: So sollen im nächsten Jahr die beiden größten der insgesamt fünf Abluft-Wäscher durch Biofilteranlagen ersetzt werden. Für 2011 ist eine weitere solche Filteranlage geplant. Diese Sanierungsmaßnahmen kosten zusammen rund 1,6 Millionen Euro, sagte Altenwerth.

Er könne den Ärger der Hetlinger Bewohner verstehen, sagte Altenwerth. "Wir hätten das Problem vielleicht auch besser kommuniziere können." Falsch aber sei der Eindruck, die Verantwortlichen des Klärwerks hätten nichts getan. Im Gegenteil. Zunächst - bis Ende 2006 - sei versucht worden, die defekten Abluftwäscher wieder funktionstüchtig zu bekommen. Und als dies misslang, mussten andere Lösungen wie der jetzt beschlossene Biofilter-Einbau erprobt werden. Dies geschah mit einer 490 000 Euro teuren Pilotanlage, die von November 2006 bis September 2008 erfolgreich getestet worden sei. Im Mai dieses Jahres fällte die Geschäftsleitung dann die Entscheidung zu diesem Investitionsvorhaben, das der Vorstand vorige Woche abgesegnet hat, erläutert Altenwerth den Entscheidungsprozess.

Eine gleichzeitige Sanierung aller Abluft-Wäscher komme aber aus Kostengründen nicht in Frage. Zudem könnte die Biofilterung, die nun bei der mechanischen Vorklärung eingesetzt wird, nicht überall auf gleiche Weise umgesetzt werden. So reinigen die beiden großen Abluftwäscher zusammen rund 90 000 Kubikmeter Luft pro Stunde. Dafür müsse nun ein Biofilter gebaut werden, der 1500 Kubikmeter groß ist, zeigte Altenwerth die Dimensionen auf.