Wedels Kirche am Roland bildet mit dem 51 Meter hohen Turm jetzt ein neues, weithin sichtbares Wahrzeichen, das das Stadtbild prägt.

Wedel. Es war fast wie Weihnachten: Die Wedeler Kirche am Roland war voll besetzt. Doch in diesem Fall ging es nicht um Christi Geburt, sondern darum, dass mit einem Festgottesdienst und einem anschließenden Empfang der neue, mit Kupfer gedeckte Helm des Kirchturms geweiht wurde. Bürgermeister Niels Schmidt lobte, dass die Stadt Wedel mit dem 51 Meter hohen Turm jetzt ein neues, weithin sichtbares Wahrzeichen hat. Und Propst Thomas Drope sagte: "Die Kirche prägt jetzt das Stadtbild."

Pastorin Susanne Huchzermeier-Bock erinnerte in ihrer Predigt daran, dass der Turm 66 Jahre ein Mahnmal des Krieges gewesen sei. Bei einem Luftangriff im März 1943 während des Zweiten Weltkriegs war die Kirche ausgebrannt und die Turmspitze zerstört worden. Erst jetzt zeigt der Turm mit seiner Spitze wieder gleich einem Fingerzeig in Richtung Himmel. Drope sagte: "Ein Krieg wirkt lang nach und ist Wahnsinn!" Zwar sei der Turm nicht genau so wie vor der Zerstörung, so der Propst, aber das sei gut so, denn es seien andere Menschen und andere Hoffnungen, die sich jetzt mit ihm verknüpften.

Gut 500 000 Euro hat die neue Turmspitze gekostet. Und Kirchenvorstandsvorsitzende Ruthild Fischer dankte ganz besonders dem Verein für den Wiederaufbau, der fast 300 000 Euro an Spendengeldern eingeworben hat. Dass auch die Stadt Wedel dieses Projekt trotz zahlreicher Diskussionen begrüßte, zeigt der Zuschuss von 225 000 Euro aus der Stadtkasse. Stadtpräsidentin Sabine Lüchau sagte: "Für Wedel ist es gut, dass der Kirchturm wieder weithin sichtbar ist."

Bläser unterstützten vom Fensterband am unteren Ende des neuen Turmhelms die Weiheworte des Propstes musikalisch. Wer wie sie die 74 Stufen im Turm hoch steigen darf, hat einen wunderschönen Blick über Wedel. Im Laufe der Jahre wird das jetzt noch kupfern leuchtende Turmdach grün werden.