Jetzt werden zwei weitere Flächen umgestaltet. Dabei entsteht auch eine Gedenkstätte für die ehemalige Synagoge.

Elmshorn. Ein ganzer Stadtteil ändert sein Aussehen. Der 2007 begonnene Umbau des Elmshorner Quartiers am Schleusengraben geht im Dezember in die letzte Phase: Die Stadt investiert knapp 1,8 Millionen Euro, um zwei öffentliche Flächen umzugestalten. Dabei entsteht auch eine Gedenkstätte für die ehemalige Synagoge.

Im Sommer vor zwei Jahren hatte die Neue Lübecker Baugenossenschaft den Grundstein für das größte Projekt gelegt: den Neubau von 217 Wohnungen in acht Gebäuden mit 14 600 Quadratmetern Wohnfläche. Für den Ersatz der alten Wohnblocks aus den 50er-Jahren investierte die Genossenschaft 25 Millionen Euro. "Der erste und zweite Bauabschnitt sind abgeschlossen", so Vorstandsmitglied Volker Skroblies. Von den 173 neuen Wohnungen seien bis auf vier alle vermietet. Parallel laufe die Modernisierung der erhaltenswerten Wohnblocks an der Neuen Straße auf Hochtouren.

Den dritten Bauabschnitt, eine Anlage mit 44 Wohneinheiten an der Ecke Wedenkamp/Gerberstraße, hat die Neue Lübecker inzwischen für zwei bis drei Jahre zurückgestellt. "Wir werden auf dem Grundstück übergangsweise eine ansehnliche Grünanlage schaffen", so Skroblies weiter.

Zweiter Bauträger in dem Quartier ist die Adlershorst Baugenossenschaft. "Unser neues Gebäude ist am 1. Oktober an die Mieter übergeben worden", so Vorstand Uwe Wirries. Dort sind auf einer Wohnfläche von 1800 Quadratmetern 29 Einheiten entstanden. Ein zweiter Adlershorst-Wohnblock an der Reeperbahn wird 2010 abgerissen. Wirries: "Wir gehen davon aus, dort 2010 einen Neubau mit 30 öffentlich geförderten Wohnungen zu errichten."

Die Stadt selbst wird auf ihrem 6100 Quadratmeter großen Grundstück zwischen der Neuen Straße und dem Flamweg am 8. Dezember den ersten Spatenstich vollziehen. Dort entstehen zwei Parkflächen mit insgesamt 41 Stellflächen sowie zwei Bereiche für Heranwachsende. Einer wird mit einer Streetball-Anlage sowie einem festen Trampolin sportlichen Charakter haben. Der zweite dient als Aufenthaltsfläche. Dort wird es in Absprache mit dem Kinder- und Jugendbeirat unter anderem eine Kletterskulptur sowie eine große Hängematte geben.

Am Ort der von den Nazis zerstörten jüdischen Synagoge soll eine Gedenkstätte an den Bau und das Schicksal der jüdischen Gemeinde erinnern. Der vorhandene Gedenkstein, der momentan ein Schattendasein fristet, wird an prominenter Stelle neu aufgebaut. Drumherum gruppieren sich mehrere Stelen, auf denen Zitate jüdischer Dichter stehen, diverse Sitzgelegenheiten und kleine, grüne Inseln.

Das Gesamtprojekt kostet 1,1 Millionen Euro, die Finanzierung übernehmen je zu einem Drittel Stadt, Land und Bund. "Wir rechnen damit, dass die Maßnahme bis zum Sommer 2010 abgeschlossen sein wird", so Rolf Hohnsbehn, Vize-Chef des Amtes für Stadtentwicklung. Im Anschluss beginnt die Umgestaltung der Jahnstraße im Bereich des Wasserturms. Dort wird die Fahrbahn auf jeweils eine Spur pro Richtung verschmälert, auch die Parkbuchten sowie die Verkehrsinsel fallen weg. Auf diese Weise soll ein Platz mit Aufenthaltscharakter entstehen, der etwa für Außengastronomie genutzt werden kann. Die Maßnahme kostet knapp 660 000 Euro und soll bis Herbst 2010 abgeschlossen sein.