Amateurschauspieler aus zehn Nationen spielen Stücke gegen Rassismus und Diskriminierung - und lernen dabei Deutsch.

Elmshorn. Die Proben für das Lustspiel "Isch liebä disch!" in drei Akten von Frank M. Ziegler und Manuel Meimberg laufen auf vollen Touren beim interkulturellen Theater Dogus in Elmshorn. Die Besonderheit dieser Gruppe von Amateurmimen, die sich unter dem Dach des Einwandererbundes zusammengefunden hat, ist ihre Zielsetzung. Hier geht es nicht nur ums Theaterspielen, sondern auch um die Integration von ganz unterschiedlichen Menschen.

"Ob Integration gelingt, darüber reden wir nicht lange", sagt Initiator Horst Marn. "Wir handeln lieber." Die Mitglieder von Dogus kommen aus unterschiedlichen Nationen und Kulturen, haben unterschiedliche Weltanschauungen und Glaubensrichtungen. "Ihrer ursprünglichen Herkunft nach vertreten die Mitspieler derzeit zehn Nationen", sagt Marn. Durch das Spiel wird nicht nur das Miteinander, sondern zugleich auch die deutsche Sprache gefördert. Sicherlich gehört dieser Umstand zu den Gründen, warum der Kreis Pinneberg dieses Projekt fördert.

"Wir spielen Stücke", sagt Marn, "die Menschen veranlassen können, sich gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung zu stellen." Und darum geht es in dem aktuellen Stück:

In 20 Jahren Ehe hat Jochen nicht ein einziges Mal "Ich liebe Dich" zu seiner Frau Brigitte gesagt. Klar, dass sie langsam die Geduld verliert, vor allem jetzt, wo vor ihren Augen die eigene Tochter so einen netten Türken ehelichen will. Und Memmet sagt seiner Julia von morgens bis abends "Isch liebä Disch".

Brigitte schwört sich, dass sie ihren Mann verlässt, wenn der nicht bis zum 20. Hochzeitstag diese drei Worte über die Lippen bringt.

Gespielt wird an den Sonnabenden 21. und 27. November sowie am Montag, 30. November, im Elmshorner "Haus 13", Adolfstraße 13. Auch der Eintrittspreis soll keine Hemmschwelle sein. Tickets kosten drei, ermäßigt einen Euro. Es gibt sie unter der Internetadresse des Hauses 13 und beim Elmshorner Einwandererbund in der Feldstraße 3, Telefon: 04121/34 20.

Am Freitag, 27. November, wird außerdem in Uetersen in der Kleinen Stadthalle an der Berliner Straße gespielt. Hierfür gibt es die Billetts beim Einwandererbund. Alle Aufführungen beginnen um 20 Uhr. Für den 6. Dezember wird noch über eine Aufführung in der Aula der Bismarckschule nachgedacht. Ob das klappen wird, steht jedoch noch nicht endgültig fest.

Der Name Dogus kommt aus dem Türkischen und bedeutet in Deutsch "Geburt". Marn sagt: "Auch die einzelnen Buchstaben des Namens stehen für bestimmte Werte, die wir vertreten und für die wir uns einsetzen: Dialog, Orientierung, Gerechtigkeit, Universalität und Solidarität."

www.haus13.de