Die Entscheidung der beiden Landesregierungen in Kiel und Hamburg, die Durchfahrten der AKN zum Hamburger Hauptbahnhof im Dezember enden zu lassen, stößt in der Quickborner Verwaltungsspitze auf Unverständnis.

Quickborn. Es sei zwar für viele Fahrgäste positiv zu bewerten, dass die Zahl der Zugverbindungen in den Abendstunden verstärkt und so ein gleichmäßiger 20-Minuten-Takt auch am Sonnabend hergestellt werden soll, kommentiert Bürgermeister Thomas Köppl diese Neuerung. "Aber es bleibt ein großer Nachteil, denn der Komfortverlust durch das Umsteigen in Eidelstedt ermuntert Autofahrer, Berufspendler und andere nicht, auf die Schiene umzusteigen."

Auch wie diese Entscheidung zustande kam, wird vom Quickborner Verwaltungschef kritisiert. "Die Entscheidung ist ohne Beteiligung der Öffentlichkeit erfolgt und die Kommunen wurden vor vollendete Tatsachen gestellt. Das finde ich nicht richtig." Erst im Frühjahr hatten sich die Bürgermeister von Quickborn bis Kaltenkirchen in einer Resolution an beide Landesregierungen für eine Aufrechterhaltung dieses Angebots stark gemacht. Seit Dezember 2004 hatte sich die Zahl der Fahrgäste auf der Linie A1 wegen der Durchfahrmöglichkeit zum Hauptbahnhof mehr als verdoppelt, hatte die AKN berechnet. Während Kiel seine Bereitschaft signalisierte, weiterhin 150 000 Euro dafür zu bezahlen, war Hamburg der Anteil von 450 000 Euro offenbar nun zu viel.

Umso wichtiger sei es jetzt für die Kommunen im Hamburger Umland, dass über Alternativen nachgedacht wird, so Köppl. "Wir brauchen die Bahn-Verbindung zwischen Kaltenkirchen und Hamburg-Hauptbahnhof", fordert er und verweist auf 1100 Hamburger, die in Quickborn arbeiten sowie 2900 Quickborner, die in der Hansestadt ihren Arbeitsplatz haben. "Sobald sich die neue Regierung in Kiel gebildet hat, werde ich dort das Thema S-Bahn vorbringen."