Am ersten 1. November startet das Angebot im Raum Barmstedt und wird bei Erfolg aufs Kreisgebiet ausgedehnt.

Barmstedt. Schulabgänger aus dem Raum Barmstedt, die einen Ausbildungsplatz suchen, aber auch Firmen dieser Region, die dringend Nachwuchs brauchen, erhalten jetzt ein in dieser Form bislang wohl einmaliges Hilfsinstrument: eine professionell angelegte Lehrstellenbörse. Die Stadt Barmstedt und die angrenzenden Ämter Rantzau und Hörnerkirchen finanzieren jetzt dieses Projekt für drei Jahre, das insgesamt 17 000 Euro kosten wird. Da es zum Leuchtturmprojekt in der zuständigen Aktivregion eingestuft wurde, die von Bad Bramstedt bis Ellerhoop reicht, winken Fördergelder der Europäischen Union in Höhe von 55 Prozent der Gesamtosten.

Erstellt und ausgearbeitet hat die Homepage mit der Adresse " www.barmstedt.bildetaus.de " die Barmstedter Firma converve, die sich auf innovative Software-Lösungen und Dienstleistungen für Messen und Kongresse spezialisiert hat. Am 1. November wird sie freigeschaltet, so Geschäftsführer Mark Kessels.

Dieser hatte im Frühjahr vor dem Hauptausschuss den ersten Versuch der Stadt Barmstedt, Ausbildungs- und Praktikumsplätze aus der Region im Internet zu präsentieren, als nicht zeitgemäß kritisiert. "Eine PDF-Datei ist nicht so sexy. Das kann man attraktiver darstellen. Eine interaktive Datenbank ist besser", riet Kessels den Stadtvätern und überzeugte sie, ihnen eine ansprechendere Lösung erarbeiten zu dürfen. So erfährt der Nutzer dieser Seite nicht nur, welche Firmen ausbilden und Lehrstellenbewerber suchen. Er sieht auf den ersten Blick auf einer Karte, wo die Firmen sind, welche Schulabschlüsse und Fertigkeiten sie voraussetzen und wie der Ansprechpartner heißt. Der Interessent kann sich per Mail, Telefon, Fax oder persönlich mit dem Betrieb in Verbindung setzen. Das Angebot, das ständig aktualisiert wird, erstreckt sich neben den Ausbildungsplätzen auch auf Praktika, Zivildienst und das soziale Jahr. Sogar Vereine können auf diesem Portal für sich werben, wenn sie Ehrenamtsaufgaben zu vergeben haben. Das Angebot ist für alle Beteiligten kostenlos, betont Wolfgang Heins.

Der Wirtschaftsförderer Barmstedts hatte vor einem Jahr erstmals 500 Betriebe rund um Barmstedt angeschrieben und daraus eine Liste von 50 Firmen erstellt, die ausbilden. 25 von ihnen suchten konkret Auszubildende. Das werde künftig immer mehr im Vordergrund stehen, ist Heins überzeugt. "Es wandelt sich. Suchten bislang vor allem Jugendliche einen Ausbildungsplatz, dreht es sich jetzt. Nun müssen die Firmen aufpassen, ihren betrieblichen Nachwuchs nicht zu verlieren."

Dabei werde diese Lehrstellenbörse ein wichtiges Hilfsmittel sein, sagt Heins, der glaubt, dass sich das Projekt in drei Jahren von allein tragen wird. Im ersten Schritt sollen auf dieser Seite jetzt 200 Lehrstellen nur aus der weiteren Region Barmstedt zusammengetragen werden. Künftig könnte sich das Angebot auf den gesamten Kreis Pinneberg und darüber hinaus ausweiten. "Wir wollen das vernetzen und zu einem flächendeckenden Angebot machen", gibt Kessels die Zielrichtung vor.