Die Pinneberger Zeitung besuchte die Weltenbummler vor ihrem Rückflug nach Hamburg.

Rockville. "Farewell" heißt "Lebe wohl". Ein amerikanischer Abschiedsgruß, der Freitagmittag acht Pinneberger Jugendliche traurig und glücklich zugleich machte. Sie mussten sich nach drei intensiven Wochen in Pinnebergs Partnerstadt Rockville von neu gefundenen Freunden, von Gasteltern und -geschwistern verabschieden. Aber sie nahmen Eindrücke mit nach Hause, die sie ihr Leben lang begleiten werden. Dazu zählte auch das "Farewell Lunch" - das Abschiedsessen - bei der amerikanischen Gastfamilie Vajda im gemütlichen Haus in der Defoe Street. Dort hatten die Teens Gelegenheit, die aufregenden Amerika-Eindrücke noch einmal Revue passieren zu lassen.

In einem stimmten die acht jungen Pinneberger gestern allesamt überein: Zwischen der amerikanischen High School und ihrer Grund- und Gemeinschaftsschule (GUGS) Schule Universen. "Diese Wootton High ist echt klasse, alles ist groß und modern", erzählt Ann-Christin Böttcher. "Die amerikanischen Schüler sind sehr stolz auf ihre Schule. Beeindruckend ist, dass hier behinderte und nicht behinderte Schüler zusammen unterrichtet werden. Ich hoffe, dass es irgendwann bei uns auch mal so ein Schulsystem geben wird."

"Die High School ist riesig", meint Fabian Stegemann. "Hier dürfen 2000 Schüler lernen." Richtig wohl habe sie sich in der Wootton High gefühlt, bestätigt Melanie Kastner. "Es gibt Einzeltische, und es ist auch viel ruhiger, so kann man besser arbeiten und sich konzentrieren", berichtet Sarah Jungnickel. Der größte Unterschied zwischen den Schulen für Maria Jalaß: "Die Lehrer warten hier auf die Schüler und nicht wie bei uns, die Schüler auf die Lehrer.

Auch der amerikanische Alltag machte schwer Eindruck bei den Pinnebergern: "Der Aufenthalt hat mir gezeigt, wie viele Unterschiede es zwischen unseren Ländern gibt", erzählt Kristina Lapschin. "Hier ist alles viel größer", fügt Konstantin Bismark hinzu. "In Pinneberg fährt man zehn Minuten mit dem Fahrrad zum Supermarkt, hier 20 Minuten mit dem Auto. Jugendliche dürfen schon ab 16 Auto fahren. Dazu Konstantin: "Jetzt weiß ich warum: Das Fahrradfahren ist in Rockville viel gefährlicher und anstrengender als bei uns." Ann-Christin sagt: "In Rockville ist wirklich alles viel grüner, größer und irgendwie schöner als Pinneberg. Man sieht richtig, dass in diese Stadt viel Arbeit gesteckt worden ist. Gestaunt habe ich über diese tolle neue Stadtbücherei."

Die Tour nach Washington war für Liesa Deutschmann das größte Erlebnis der Amerika-Wochen: "Wir haben das Capitol gesehen. So was kennt man ja nur aus dem Fernsehen." Und natürlich stand New York bei den Pinnebergern ganz oben auf der Liste der neuen Eindrücke. "Wenn man im Central Park ist, hat man nicht das Gefühl, mitten in einer Weltstadt zu stehen. Die Größe und Weite von New York konnte man am besten von oben sehen - nämlich vom Rockefeller Center aus. Unglaublich. Der Broadway ist besonders nachts sehr bunt, aber der Times Square erst recht. Für uns Mädchen war die 5th Avenue besonders interessant. Ich sag nur: SHOPPING!", schwärmt Sarah Jungnickel.

Alle Pinneberger Austauschschüler haben enge Freundschaften zur ihren Gastfamilien geknüpft. Sarah ganz besonders: "Mein Gastvater Bill macht oft Späße, meine Gastmutter Simone ist total liebevoll und offen für alle Probleme. Jason ist mein Gastbruder. Wir haben uns wie richtige Geschwister benommen, haben uns gegenseitig geärgert, eine richtige Geschwisterliebe."

Wenn die acht jungen Leute und ihre Lehrerinnen an diesem Sonnabend um 14.35 Uhr am Hamburger Flughaben landen, dann haben sie wertvolle Erinnerungen im Gepäck. Liesa Deutschmann spricht für alle ihre Mitschüler, wenn sie sagt: "Am liebsten wäre ich noch länger geblieben. Für mich war es eine tolle Erfahrung, an einem Schüleraustausch teilnehmen zu dürfen. Ich würde jedem empfehlen, so etwas mal mitzumachen."