Nach der Flucht und der Vertreibung aus ihrer Heimat mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ließen sich viele Schlesier im Kreis Pinneberg nieder.

Pinneberg. Um das Heimweh miteinander zu teilen, gründete sich 1949 die Kreisgruppe Pinneberg der Landsmannschaft Schlesien. "Damit wurde die schlesische Geschichte auch zu einem Teil Pinneberger Geschichte", so Bürgervorsteherin Natalina Boenigk.

Jetzt feiert die Gemeinschaft ihren 60. Geburtstag mit einer Ausstellung: Im Foyer des Rathauses zeigen die Pinneberger Schlesier ihre geliebte Heimat: 25 Ausstellungstafeln zeigen geografische Karten, Land und Leute, die Oder als Lebensader Schlesiens, Rathäuser, Schlösser, Kirchen, Heilbäder, Bilder von berühmten Schlesiern, und sie geben Infos zur Vertreibung. Auch zu sehen: Original schlesisches Porzellan und historische Bücher.

Karlheinz Prokot (74) wurde in Breslau geboren. Schon vor Kriegsende war er im Rahmen der "Kinderlandverschickung" nach München gekommen und konnte nicht in seine Heimat zurückkehren. Also sammelte er alles, was er über Schlesien und seine Heimatstadt Breslau finden konnte. Prokot, der in Heidgraben eine neue Heimat fand, hatte denn auch die Idee zur Schlesien-Schau: Mehr als 150 historische Postkarten hat Karlheinz Prokot zur Ausstellung beigesteuert, darunter sehr viele persönliche Stücke: "Auf einer ist mein Vater zu sehen als Turner auf einer Postkarte des Alten Turnvereins Breslau".

Die Ausstellung "Schlesien - Ansichten eines zehnfach interessanten Landes" ist jeweils an allen Werktagen im Foyer des Rathauses, Bismarckstraße 8, während der allgemeinen Öffnungszeiten der Verwaltung zu sehen - und zwar noch bis zum Dienstag, 27. Oktober.