Das hat Bürgermeister Roland Krügel lange nicht erlebt: Die CDU ist mit der Arbeit ihres Parteifreundes nicht zufrieden: Skeptisch beurteilt die Fraktion die Durchhalteparolen des Bürgermeisters zum Haushalt der Stadt.

Tornesch. In diesem Jahr fehlen laut Planung 1,3 Millionen Euro, um die Ausgaben abzudecken, im kommenden Jahr sind es 1,4 Millionen. Um dieser negativen Entwicklung gegenzusteuern, fordert die Union die Verwaltung auf, für die Haushaltsberatungen Einsparvorschläge zu erarbeiten, die den Verwaltungshaushalt um acht Prozent entlasten.

"'Ein Augen zu und durch' darf es hier nicht geben. Wir wissen ja nicht, wie sich die Lage der ortsansässigen Unternehmen tatsächlich entwickelt", sagt Fraktionsvorsitzender Christopher Radon. FDP und Grüne teilen die Auffassung. Gemeinsam trugen die drei Fraktionen im Finanzausschuss den Antrag an die Verwaltung.

"Die freiwilligen Leistungen der Stadt sollen dabei aber nicht angetastet werden, denn diese waren in der Vergangenheit immer auch ein Aushängeschild für Tornesch", sagt der finanzpolitische Sprecher der CDU-Fraktion Sven Rachow. Auch die eigene Aufwandsentschädigung für das Ehrenamt als Ratsmitglied soll um zehn Prozent gekürzt werden. Fraktionschef Radon: "Es ist uns wichtig, auch an dieser Stelle ein Zeichen zu setzen."

Die CDU will in den anstehenden Etatberatungen zusammen mit den anderen Parteien die von der Verwaltung ausgearbeiteten Einsparmöglichkeiten durchgehen. "Was sich wirklich realisieren lässt, wird sich zeigen", sagt Rachow, "aber wir müssen etwas tun".