Auch ein Verein hilft

"Junge Straftäter sollen in das Arbeitsleben integriert werden", PZ vom 25. September

Mit Interesse haben wir durch Ihre Zeitung vom geplanten Modellprojekt im Kreis Pinneberg erfahren. Wir begrüßen dieses Projekt, da wir es für klug halten, Energie und Kosten in Präventionsarbeit zu investieren, um der Gesellschaft durch weitere Straftaten entstehende Kosten zu ersparen. Wir möchten allerdings in eigener Sache Folgendes anmerken: Schon seit 2003 besteht ein vergleichbares Projekt unseres Vereins "Gewalt-frei-Pinneberg e. V.", in dem Ziele des beschriebenen Modellprojekts erfolgreich verwirklicht werden konnten.

Etwa 80 zum großen Teil verhaltensauffälligen oder straffällig gewordenen jungen Menschen mit schlechten beruflichen und sozialen Perspektiven haben wir seit der Gründung unseres Vereins eine Arbeitsstelle, einen Ausbildungs- oder Praktikumsplatz in einem Betrieb vermitteln können.

Dabei haben wir zum Beispiel mit der ARGE und auch mit der Wirtschaftsgemeinschaft in Pinneberg zusammengearbeitet. Außerdem zeigen wir Jugendlichen nach Verlassen der Schule mit und ohne Schulabschluss weitere Bildungswege auf. Ebenso helfen wir bei Behördengängen und unterstützen junge Menschen in anderen für sie schwierigen Situationen.

Zusätzlich bieten wir ein bis zu viermal in der Woche stattfindendes Boxtraining an, bei dem die Jugendlichen unter anderem Aggressionen abbauen, Fairness entwickeln und zum Beispiel durch Erfolge bei Meisterschaften ein gesundes Selbstbewusstsein aufbauen können. (Die Möglichkeit zu boxen sehen wir übrigens als eine sinnvolle Bewährungsauflage an.)

Im Unterschied zu dem geplanten Modellprojekt betreuen wir auch mehrfach straffällig gewordene Jugendliche, die zum Teil sogar schon inhaftiert waren. Viele dieser von uns unterstützten jungen Menschen sind durch all diese Maßnahmen und natürlich durch ihren Entschluss, sich in unsere Gesellschaft zu integrieren, nicht mehr straffällig geworden. So konnten durch unsere Integrationsarbeit und auch dank der Bereitschaft etlicher Firmen, diesen Jugendlichen eine Ausbildung zu ermöglichen, der Gesellschaft erhebliche Kosten erspart werden.

Übrigens arbeiten wir ehrenamtlich; unsere Boxtrainer erhalten für ihre Arbeit ein geringes Entgelt.

Waltraud Bock, stellvertretende Vorsitzende des Vereins "Gewalt-frei-Pinneberg e. V. Pinneberg

Abwärtsspirale

"Blaue Sheriffs vor dem Aus?", PZ vom 31. September

Jeder will eine attraktive Innenstadt. Die Pinneberger Ratsversammlung hat in den vergangenen Jahren viel dafür getan. Und weitere Projekte sind zurzeit in Planung. Aber man kann noch so schöne Passagen bauen oder Plätze gestalten, wenn sich die Bürger nicht sicher fühlen, kommt keiner hin. Randalierer, Ladendiebe und ähnliche Personen haben in Pinneberg nichts zu suchen. Sie vergraulen nur die Kunden. Das verschlechtert das Angebot.

Ein schlechtes Angebot wiederum lockt keine neuen Kunden an. Damit beginnt eine Abwärtsspirale, die weder die Einwohnerinnen und Einwohner noch die Gewerbetreibenden wollen.

Jetzt sind die Bürgermeisterin und der Wirtschaftsförderer der Stadt gefragt, die Gewerbetreibenden wieder zusammenzubringen, damit die Blauen Sheriffs weiter in Pinneberg bleiben. Sie sind ein Garant für eine attraktive Innenstadt und gute und sichere Geschäfte unserer Gewerbetreibenden.

Marco Bröcker, CDU-Pinneberg, per E-Mail

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

An die Pinneberger Zeitung , Lindenstraße 30, 25421 Pinneberg, E-Mail: pz@abendblatt.de