Bis zu 50 Skulpturen werden zu sehen sein. Die älteste stammt aus dem zweiten bis vierten Jahrhundert.

Rellingen. "Die erste Buddha-Skulptur, die ich vor 43 Jahren gekauft habe", sagt der Rellinger Henning Fricke mit einem Schmunzeln, "war eine Fälschung." Mittlerweile hat der Sammler zwischen 500 und 600 Buddhas in unterschiedlichen Größen und weiß sehr wohl, eine Fälschung von einem antiken Original zu unterscheiden. Von seinem ersten Sammlerstück hat er sich trotzdem nicht mehr getrennt.

"Was eine Figur Wert ist, ist nicht entscheidend", sagt Fricke, "sondern ihre Aussage." Und die ist bestimmt durch 32 Haupt- und 80 Nebenmerkmale. Zu den wichtigsten Hauptmerkmalen, so der Sammler, gehören die langen Ohrläppchen. Buddha, das bedeutet soviel wie der Erwachte, war Siddharta Gautamas, der aus einer Fürstenfamilie stammte. Die langen Ohrläppchen sind Zeichen dafür, dass er als Fürstensohn viel Goldschmuck an den Ohren trug. Ein zweites Hauptmerkmal ist der "Schädelauswuchs", der eine hochgesteckte Frisur darstellt. Wer bei Buddha eine dickbäuchige Figur denkt, liegt falsch. "Das sind Darstellungen von Mönchen, die in der Regel auch nicht den Kopfauswuchs haben", sagt der Fachmann.

Zusammen mit dem Rellinger Yoga-Lehrer und Buddha-Fan Gerd Uhlig wird Fricke die Ausstellung in der Rathaus-Galerie gestalten. Kennengelernt haben die beiden sich, als Fricke auf Sylt seine Buddhas ausstellte. Gemeinsam werden sie die Galerie im Rellinger Rathaus mit buddhistischem Flair versehen. 40 bis 50 Buddha-Figuren werden sie zeigen und zwei bis drei kleine Tempel aufbauen. Der älteste Buddha der Schau stammt aus dem zweiten bis vierten Jahrhundert und zeigt europäische Gesichtszüge, da die ersten Buddha-Skulpturen auf Alexander den Großen zurückgehen sollen. Indische Musik wird den Ausstellungsbesuchern helfen, in die Welt des Buddhismus einzutauchen und Möglichkeiten zur inneren Einkehr und Meditation zu finden.

Entscheidend für Fricke ist, dass der Buddhismus eine tolerante Lehre und keine Religion ist. Und Uhlig sagt: "Er hat nichts dogmatisches an sich." Ziel der Schau sei es, zu informieren und zu bekehren.

Eröffnet wird die Ausstellung "Faszination Buddha" am Donnerstag, 1. Oktober, um 19 Uhr im Rellinger Rathaus in der Hauptstraße 60. Fricke und Uhlig werden dann ein wenig über die Welt des Buddhismus informieren. Dort kann die Ausstellung bis zum 31. Oktober montags bis freitags von 8.30 bis 13 Uhr sowie außerdem dienstags von 14 bis 18 Uhr besichtigt werden. Außerdem gibt es begleitende Vorträge.