Beim Fußball muss es nicht immer um große Bälle, große Rasenfelder und das große Geld gehen, damit großer Spaß entsteht - das war bei der “1. Wedel open im Tischfussball“ klar.

Wedel. Der Wedeler Club "Cim Bom Bom" hatte zum Turnier um die offene Stadtmeisterschaft geladen, und 48 Teams von Kiel über Berlin bis Hannover kamen ins Jugendhaus der Christuskirche.

Wer annimmt, als sporadischer Kneipen-Kicker in dieser Gemeinschaft auch nur den Hauch einer Chance zu haben, verfällt einem großen Irrtum. Die Spieler treten zwar in den Gruppen "Profis" und "Amateure" gegeneinander an, doch selbst Letztere sind dem Freizeitspieler um Lichtjahre voraus. Mit einer blitzartigen Geschwindigkeit zischen die Kunststoffkugeln von Spieler-Reihe zu Spieler-Reihe, kaum mit dem Auge zu verfolgen. Ständig sind die Stangen in Bewegung, die Köpfe zucken hin und her, um auch keine Finte im Stellungsspiel zu verpassen. Konzentriert wird getrickst, getäuscht und abgezogen - da kommt so mancher Spieler stärker ins Schwitzen als ein Bundesligaprofi in 90 Minuten.

Sogar eine Weltmeisterin, sogar eine fünffache, gab sich die Ehre: Sandra Ranff (33) aus Hamburg. Die Software-Produktmanagerin trainiert vier bis fünf Mal pro Woche und reist für ihr Hobby durch Europa. "Leben kann man davon nicht - aber manchmal die Reisekosten wieder einspielen", sagt sie. In Wedel kam die Weltmeisterin jedoch nicht zum Erfolg. In der Profi-Runde siegten Jens Roos (Oldenburg) und Oke Harms (Berlin) vor Johannes Wahle (Hannover) und Jörg Harms (Oldenburg), und im Duo des dritten Platzes war sogar ein Einheimischer dabei: Björn Brose (Hamburg) und Muhammet Ertürk (Wedel).

Für die Organisatoren hatte der große Aufwand eine schöne Folge: Die Überschüsse aus dem Getränkeverkauf werden für einen Kickertisch gespart - trotzdem sind weitere Sponsoren willkommen. Wer Fragen hat, schicke eine E-Mail.

Kai.Eggerstedt@gmx.de