Am Sonnabend, 26. September, darf sich die Bevölkerung die spezielle Einrichtung in der Elmshorner Klinik anschauen.

Elmshorn. Hier bekommen Kinder Hilfe, die in konfliktreichen Familien nicht mehr zurechtkommen. Hier erhalten Jugendliche Halt, die es aufgrund ihrer Ängste nicht mehr allein aushalten. Hier kümmern sich Experten um gewalttätige und süchtige Jugendliche. Das sind nur einige Verhaltensauffälligkeiten und Krankheiten, die fachkundige Unterstützung nötig machen. Der Bedarf wächst, auch im Kreis Pinneberg. Hier, am Klinikum Elmshorn, ist 1999 eine spezielle Abteilung eingerichtet worden.

Die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie feiert ihr "Zehnjähriges" an zwei Tagen: Die Fachleute treffen sich am Freitag, 25. September, zu einem wissenschaftlichen Symposium. Ein Benefizkonzert zugunsten des Fördervereins beginnt am selben Tag um 20 Uhr im Saalbau der Walddorfschule. Karten sind nur an der Abendkasse erhältlich. Die Bevölkerung darf am Sonnabend, 26. September, von 10 Uhr an einen Blick hinter die Kulissen werfen.

In der Kinder- und Jugendpsychiatrie werden Patienten aus den Kreisen Steinburg und Pinneberg betreut. 30 Jungen und Mädchen können stationär aufgenommen werden. Gleichzeitig betreuen die Mitarbeiter zehn Jugendliche ambulant, die also nach der Therapie wieder nach Hause gehen.

Das Team um Chefarzt Eberhard Weinert behandelt Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten, emotionalen Störungen, Lern- und Leistungsproblemen, psychische Erkrankungen mit körperlichen Symptomen, Pubertätsproblemen und Anpassungsstörungen. Im vorigen Jahr betreuten die Elmshorner 260 Kinder vollstationär und 58 Kinder in der Tagesklinik. Durchschnittlich sind die Patienten 40 Tage in Behandlung.

Ärzte, Diplom-Psychologen, Sozialpädagogen, Musik- Tanz-, Kunst- und Ergotherapeuten sowie Erzieher und Krankenpfleger behandeln die Kinder und Jugendlichen. Schüler, die länger bleiben, werden im Klinikum unterrichtet.

Mit der Elmshorner Einrichtung wurde der Landespsychiatrie-Plan für unsere Region erfüllt, die betroffenen heranwachsenden möglichst wohnortnah versorgen zu können. Die Mitarbeiter arbeiten eng mit anderen Einrichtungen und niedergelassenen Ärzten zusammen.

Die Arbeit der Kinder- und Jugendpsychiatrie wird vom Förderverein der Kinder- und Jugendpsychiatrie Elmshorn unterstützt und kritisch begleitet. Die Organisation finanziert zum Beispiel das therapeutische Reiten und Ausflüge.

Die Arbeit im Klinikum soll auch nach dem anstehenden Einstieg eines privaten Klinikunternehmens fortgesetzt werden. Otto Melchert, Generalbevollmächtigter Nord der Sana Kliniken AG, verspricht: "Die Kinder- und Jugendpsychiatrie der Regio-Kliniken soll ausgebaut und kontinuierlich weiter verbessert werden." Nach seinen Angaben behandeln die Sana Kliniken behandeln etwa 50 000 Kinder und Jugendliche jährlich. Neben der Kinder- und Jugendpsychiatrie liegt ein Schwerpunkt auch auf der Sozialpädiatrie, die sich empirisch-wissenschaftlich mit sozialen und gesellschaftlichen Hintergründen befasst, die zu Gesundheits- und Entwicklungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen führen.