Alexandra Schopnie hatte die Idee, Künstler aus dem Kreis Pinneberg und Hamburg unterstützen den malerischen Plan.

Halstenbek. Die Tristesse des Halstenbeker Bahnhofs soll bald der Vergangenheit angehören. Die unansehnlichen, mit Schmierereien verunstalteten Zugänge zum Bahnsteig sollen mit Kunstwerken und Farbe von Schülern der Gemeinschaftsschule aufgepeppt und verschönert werden.

Die Deutsche Bahn ist angetan von der Idee. Ihre Erfahrung zeigt, dass künstlerisch gestaltete Bahnhöfe seltener Opfer von Vandalismus sind. Ein prominentes Beispiel ist die Uelzener Zug-station, die im Vorfeld der Weltausstellung Expo 2000 von Friedensreich Hundertwasser umgestaltet wurde. Die Gestaltung der Halstenbeker Bahnstation soll zusammen mit den Schülern entwickelt werden.

Die Idee für die künstlerische Aufwertung der S-Bahnstation stammt von der Halstenbeker Schülerin Alexandra Schopnie. Sie besucht eine Hamburger Schule und konnte sich dort mit ihrer Idee nicht durchsetzen. Doch Halstenbeks Jugendpflegerin Daniela Spitzar hörte von dem Vorschlag. Und da sie auch Künstlerin ist, war sie sofort davon angetan.

Die Kunstlehrerinnen Maike Giesel und Jutta Sass von der Gemeinschaftsschule zeigten sich ebenfalls begeistert. Die Folge: Drei Klassen der Jahrgangsstufe acht sowie ein Wahlpflichtkursus mit Schülern der neunten und zehnten Klassen werden drei beziehungsweise zwei Wochenstunden an dem Projekt arbeiten

In einem ersten Projektabschnitt soll bis zum Sommer 2010 der Hagenwisch-Tunnel verschönert werden. Die Spundwände werden farblich gestaltet. "Wer zur Rolle greifen möchte, um mitzuhelfen, ist herzlich willkommen", sagt Spitzar. Hilfe kann das Projekt gut brauchen. "Sowohl Finanz- als auch Materialspenden sind willkommen", so die Jugendpflegerin. Erste Unterstützung hat das Projekt bereits erfahren. Die Firma Hydro Aluminium aus Finkenwerder hatte 1,2 Tonnen Aluminium im Wert von etwa 3000 Euro spendiert. Die Halstenbeker Gemeindewerke übernahmen den Transport, und der Halstenbeker Schmied Kay John schnitt das Aluminium als Platten zu. Auf ihnen sollen die Kunstwerke entstehen, die später den Tunnel zieren werden.

Thema der Kunstwerke ist die Geschichte des Halstenbeker Bahnhofs von seiner Gründung im Jahr 1884 durch den Baumschuler Jochim Heins bis heute. Für die Arbeitsweise sollen sich die Schüler von dem Künstler Sigmar Polke inspirieren lassen. Deshalb wird Spitzar mit den jungen Künstlern Polkes Ausstellung in Hamburg besuchen. Auch die Halstenbeker Konzeptkünstlerinnen mit internationalen Ruf, Gabriele und Barbara Schmidt-Heins, Nachfahren des Bahnhofgründers, sollen einbezogen werden.

Nach dem Hagenwisch-Tunnel sollen später auch der Hauptzugang und der Bahnsteig mit Kunstwerken versehen werden. Unter anderem ist an Skulpturen für den Bahnsteig gedacht. Dass die Bahn auch dagegen keine Einwände hat, war für Spitzar eine erstaunliche Erkenntnis.

Wer die Umgestaltung des Bahnhofes in ein Kunstareal unterstützen will, kann sich unter der Telefonnummer 04101/49 11 19 an die Jugendpflegerin und unter der Rufnummer 04101/49 11 01 an die Halstenbeker Wirtschaftsförderin Elke Tramm wenden. Die Sponsoren werden auf einer Tafel verewigt.