Wirtschaftsgemeinschaft: Weiterer “Ausverkauf“ der Stadt gefährdet Arbeitsplätze.

Pinneberg. Pinnebergs Wirtschaft kritisiert Landrat Wolfgang Grimme öffentlich dafür, den "Ausverkauf Pinnebergs" ohne Rücksicht auf Arbeitsplätze voranzutreiben. Grund für die harschen Worte sind die Pläne des Landrates, nach der Kreisverwaltung auch die Kfz-Zulassungsstelle samt Verkehrsamt von Pinneberg nach Elmshorn zu verlagern.

Ein Meinungsaustausch mit betroffenen Autohändlern und Fahrschulen aus dem südlichen Kreisgebiet habe gezeigt, so die Wirtschaftsgemeinschaft Pinneberg in einer Pressemitteilung, dass alle Betroffenen mit den Verlegungsplänen nicht einverstanden seien. Mittlerweile lägen mehrere schriftliche Stellungnahmen vor. Der gesamte Handel in der Flensburger Straße, in der Haderslebener Straße und andere Gewerke, die derzeit von den Besuchern der Zulassungsstelle und des TÜV profitierten, seien betroffen. Die Wirtschaftsgemeinschaft fürchtet, dass neben einem zukünftig ungenutzten ehemaligen Kreisverwaltungsgebäude in der Pinneberger Innenstadt, dort weitere Räumlichkeiten zu "Geisteranlagen" verkommen könnten.

Weitere Arbeitsplätze - auch in Verbindung mit dem geplanten TÜV-Neubau - seien gefährdet. Die einmalige Konstellation TÜV und Kfz-Zulassungsstelle werde es in dieser Form nicht wieder geben. "Für den Wirtschaftsstandort Pinneberg wäre der Weggang der Kfz-Zulassungsstelle ein weiterer, herber Verlust und ein Signal, dass unser Landrat sich mit der Wirtschaft in Pinneberg nicht auseinandersetzt und lieber den Ausverkauf Pinnebergs vorantreibt", so Pressesprecher Michael Patt.

Die verantwortungsbewusste Tätigkeit eines Landrats lasse sich nicht auf ein "reines Monopolyspiel" reduzieren. "Während Bürgermeisterin Alheit sich bereits zum Wohle Pinnebergs für den Verbleib der Zulassungsstelle in Pinneberg ausgesprochen hat, ducken sich Pinnebergs Stadt- und Kreispolitiker weg", heißt es in der Presserklärung. Und weiter: "Werden sie auf Kreisebene wieder gegen Pinneberg stimmen und dann später über ihre eigene Entscheidung jammern? Die Pinneberger sollten sich im Hinblick auf die anstehenden Wahlen genau ansehen, welche Partei sich ernsthaft für Pinneberg einsetzt."