Grüne teilen sportliche Argumente, wollen das Projekt aber lieber mit Hilfe von Sponsoren verwirklichen.

Pinneberg. Die Fraktion GAL & Unabhängige haben eine Entscheidung in Sachen VfL-Kunstrasenanlage in Pinneberg gefällt. "Wir haben lange und intensiv das VfL-Projekt diskutiert. Wir teilen alle sportlichen Argumente, können aber die vom VfL vorgeschlagene Finanzierung nicht befürworten", so Fraktionschef Joachim Dreher.

Der VfL schlägt vor, dass das vom Verein in Erbpacht genutzte stadteigene Gelände der ehemaligen Tennisplätze am Schulenhörn an die Stadt Pinneberg zurückgeben wird. Die Stadt soll es als Wohnbaufläche verkaufen. Der Erlös soll dann für die Finanzierung der 700 000 Euro teuren Kunstrasenanlage verwendet werden, die in erster Linie von der Hockeyabteilung und auch von Fußballern des Vereins genutzt werden kann, aber auch für den Schulsport zur Verfügung stehen würde.

Dem Finanzierungsvorschlag wollen GAL & Unabhängige nicht zustimmen. "Wohnbebauung mag zwar kurzfristig Geld in die Haushaltskasse spülen, zusammen mit den Folgekosten wie die Bereitstellung von Kindergartenplätzen ergibt sich maximal ein Nullsummenspiel, wenn nicht sogar ein Minusgeschäft", so Dreher. Jede Einnahme durch die Stadt müsse grundsätzlich zunächst für alle Projekte zur Verfügung stehen. "Lehrschwimmbecken, die neue Sporthalle für den Schul- und Vereinsport, die notwendigen Investitionen in Schulen und Kitas - das alles sind Projekte, die für uns trotz aller guten Argumente für den Hockeyplatz in der Prioritätenliste einen höheren Platz einnehmen. Auch an die anderen Sportvereine haben wir gedacht, die nicht leer ausgehen dürften, oder einfach an den Abbau der Schulden."

GAL & Unabhängige schlagen vor: Der VfL erhält nach der Rückgabe des Areals am Schulenhörn für die Restvertragslaufzeit des Erbbauvertrages eine Entschädigung. Die Stadt behält dann die Fläche im Wert von einer Million Euro als strategische Haushaltsreserve. "Wir bieten dem VfL an, zusammen mit ihm, anderen Parteien, Verbänden und Vereinen in Pinneberg für die finanzielle Verwirklichung des Kunstrasenplatzes zu werben", sagt Joachim Dreher. "Das Kunstrasenprojekt wäre für uns der Startschuss, auch für andere Projekte in unserer Stadt - vor allem im sozialen Bereich - Sponsoren zu werben."

Die VfL-Hockeyabteilung kämpft seit über drei Jahren für einen Kunstrasenplatz in Pinneberg und versucht derzeit, die Politiker der Stadt von ihrem Finanzierungsplan zu überzeugen. Positive Signale kommen bisher nur von der CDU. Die Christdemokraten befürworten zwar das Projekt, erwarten jedoch vom Sportverein eine hohe finanzielle Eigenleistung.