Sie ist die Nummer drei der Grünen in Schleswig-Holstein - und rechnet sich durchaus Chancen auf den Einzug in den Bundestag aus: Valerie Wilms, Direktkandidatin der Grünen aus Wedel, geht mit viel Selbstbewusstsein in die heiße Wahlkampfphase.

Kreis Pinneberg. Auf Bundesebene liege ihre Partei derzeit zwischen zwölf und 13 Prozent, im Land sogar bei 14 Prozent, sagte die promovierte Diplomingenieurin (55). Entscheidend für ihren Einzug wird die Zweitstimme für die Grünen sein. Den Kampf ums Direktmandat machen Ole Schröder (CDU) und Ernst Dieter Rossmann (SPD) unter sich aus.

Beflügelt vom Ergebnis der Europawahlen sehen sich die Grünen auf der Erfolgsspur. Wilms steht für eine "neue grüne Marktwirtschaft mit sozialen und ökologischen Leitplanken". Neues Denken sei gefragt in der Wirtschaft. Eine Million Arbeitsplätze wollen die Grünen bundesweit bis 2013 schaffen, und zwar durch gezielte Investitionen in Klimaschutz, Umwelttechnik, Bildung, Gesundheit und Pflege. Anstatt beispielsweise fünf Milliarden Euro in die Abwrackprämie zu pumpen, hätte dies Geld viel sinnvoller als Zuschuss für den Kauf von Elektroautos verwendet werden können. Die Grünen, so Wilms, stehen für neue umweltschonende Technik und nicht für Wirtschaftszweige ohne Zukunft wie Werften oder Atomkraft.

Valerie Wilms will sich als Vertreterin des Wahlkreises Pinneberg gegen die Elbvertiefung einsetzen. Ein weiteres Problem auf der Elbe seien die Emissionen, die von den großen Schiffen ausgehen. Noch immer dürfe auf dem Weg zum Hamburger Hafen äußerst umweltschädliches Schweröl verbrannt werden, "das ist so nicht mehr akzeptabel".

Valerie Wilms bekommt prominente Unterstützung im Wahlkampf. Nach den beiden Bundestagsspitzenkandidaten im Land , Konstantin von Notz und Ingrid Nestle, die jüngst auf ihrer Fahrradtour durchs Land in Wedel und Pinneberg Station machten, werden noch die Bundesvorsitzende Claudia Roth am 6. September (Arboretum) und am 17. September Cem Özdemir (Elmshorn) kommen.