Sonnabend, 19 Uhr, bei hochsommerlichen Temperaturen: Die Zutaten für den Wahlkampfauftakt der SPD im Kreis Pinneberg hätten kaum ungünstiger sein können.

Pinneberg. So kamen nur knapp 60 Besucher, unter ihnen zahlreiche Parteimitglieder, ins Rathaus der Kreisstadt, um Andrea Nahles zu hören. Die stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD und Fachfrau für Bildung und Integration im Team von Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier hatte Pinneberg als letzte Station einer Wahlrundreise angesteuert.

Als "katholisches Arbeitermädchen vom Land, das sich durchgeboxt hat", beschrieb die Bundestagsabgeordnete aus Rheinland-Pfalz ihren Werdegang. Andrea Nahles möchte, dass es Kinder und Jugendliche leichter haben, als sie es hatte. "Bildung ist ein Menschenrecht", sagte Nahles. Dies sei wie das Recht auf Ausbildung Bestandteil des Regierungsprogramms der SPD und müsse auch für Menschen mit Migrationshintergrund gelten. Die Bildungs- und Arbeitsexpertin forderte eine verpflichtende Vorschule, kleinere Klassen, wie schon in Schleswig-Holstein, und einen fairen Einstieg ins Erwerbsleben. Nahles wandte sich gegen die Ausbeutung von Praktikanten und setzte sich für Mindestlöhne ein, damit jeder, der Vollzeit arbeite, auch davon leben könne.

Der Bundestagsabgeordnete Ernst-Dieter Rossmann und sein Landtagskollege Bernd Schröder begleiteten den Auftritt der SPD-Vize-Chefin.