In Quickborn geht ein Stück Stadtgeschichte verloren. Im nächsten Jahr schließt nun endgültig das Werk der Ludwig-Schokolade in der Feldbehnstraße.

Quickborn. Personalleiterin Anneliese Offermann aus der Zentrale in Bergisch-Gladbach teilte dies jetzt den letzten acht Mitarbeitern in Quickborn mit. Diese Schließung war bereits vor drei Jahren angekündigt worden, als noch 80 Beschäftigte in der Quickborner Schokoladenfabrik arbeiteten.

Offermann begründete das Aus für den Quickborner Standort damit, dass eine Zentralisierung notwendig sei, "um die Wettbewerbsfähigkeit im In- und Ausland zu erhalten und die Arbeitsplätze der insgesamt 1200 Mitarbeiter zu sichern." Ludwig-Schokolade produziert noch in Werken in Saarlouis und Polen. Den betroffenen acht Mitarbeitern in Quickborn sei angeboten worden, im Saarland weiter zu arbeiten. Ob sie dieses Angebot annähmen, werde sich in den nächsten zwei Wochen entscheiden. "Jetzt müssen sie das erst mal verdauen, dass es endgültig vorbei ist in Quickborn."

Ludwig-Schokolade, zu der die Marke Trumpf gehört, produzierte seit 1951 Kakaomasse in Quickborn. Das ist der wesentliche Grundstoff für Schokolade. Bis 1984 firmierte das Unternehmen unter de Namen Leonard Monheim. In den 50er-Jahren arbeiteten bis zu 2000 Menschen auf dem 30 000 Quadratmeter großen Firmengelände an der Feldbehnstraße. Bis Ende der 90er-Jahre waren es noch 300 Beschäftigte, bis ein Großteil der Produktion ins Ausland verlagert worden ist. Zudem änderten sich seinerzeit die Besitzverhältnisse des Konzerns, der seinen Hauptsitz von Aachen nach Bergisch-Gladbach verlegte. Auch mit acht Mitarbeitern produzierte Ludwig-Schokolade noch einige Tausend Tonnen Kakaomasse im Jahr in Quickborn.

Betriebsleiter Klaus H. Hensel (62), seit 1970 bei Ludwig-Schokolade, verspricht: "Ich werde den Mitarbeitern dabei helfen, neue Jobs zu finden." Diese Facharbeiter im Alter von 40 bis 60 Jahren gehören dem Unternehmen zum Teil bereits seit Jahrzehnten an.